Es liegt wenig Spielmaterial in der kleinen Schachtel. Das abstrakte Schiebespiel macht einen nüchternen ersten Eindruck. Doch schon in der ersten Partie entfacht es ein taktisches Schiebe-Fieber, in dem man bei Playball im direkten Duell um die besten Positionen auf dem Spielfeld kämpft.

Ein Spielbrett mit Hexagon-Feldern, je drei kreisförmige Holzscheiben und eine kleine schwarze Scheibe als Ball – mehr benötigt man nicht, um in die Partie zu starten. Die Positionen der grossen Holzscheiben ist vorgegeben, der Ball kommt in die Mitte des Spielfeldes.
Und so wird gespielt:
Während man wie beim Schach seine Figuren, in diesem Fall die Holzscheiben der eigenen Farbe, übers Feld bewegt, erhält man zusätzlich einen Auftrag vom Fussball: Der Ball muss ins Tor. Bei Playball gibt es sogar drei Tore, die am anderen Ende des Spielfeld markiert sind. Wer den Ball auf eines dieser Felder transportieren kann, erzielt ein Tor. Wer am Zug ist, kann drei Aktionen in beliebiger Anzahl und Kombination durchführen. Was nach wenig klingt, entpuppt sich schon nach kurzer Zeit als äusserst knifflige Angelegenheit.

Am häufigsten wählt man wohl Aktion 1: Eine eigene Holzscheibe auf ein benachbartes Feld bewegen. So lassen sich bis zu drei Felder gleichzeitig überwinden oder auch alle Scheiben um ein Feld bewegen. Man wählt, was gerade nützlich erscheint. Als zweite Aktionsmöglichkeit darf man eine oder mehrere Scheiben überspringen, wenn sie benachbart in einer Reihe liegen. Das geschieht eher seltener, kann aber sehr hilfreich sein.
Vergessen wir nicht den Ball. Wer mit einer Scheibe auf das Feld mit dem Ball kommt, nimmt den Ball einfach mit. Man legt ihn auf die entsprechende Scheibe und zieht ab sofort Scheibe und Ball gemeinsam. Wie im Fussball kann der Ballbesitz aber von kurzer Dauer sein. Hüpft die gegnerische Mannschaft mit einer Scheibe über die Holzscheibe mit dem Ball, gehört der Ball ab sofort ihr.

Bleibt noch ein letztes, aber sehr entscheidendes Element: Das Passspiel. Es zählt nicht als Spielzug, kann aber bei Gelegenheit genutzt werden. Liegen die eigenen Scheiben in einer Linie, darf der Ball mit einem Pass übergeben werden. Die Distanz spielt dabei keine Rolle, solange keine andere Scheibe dazwischen liegt.
Nun ist alles eine Frage der passenden Kombinationen aus schieben, positionieren und passen. Wer mit dem Ball ein Torfeld erreicht, erzielt ein Tor. Ins Tor zu passen, gilt nicht.
In einem „Best of 5“ spielt man mehrere Partien bis ein Gewinner bei Playball feststeht.
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Fazit zu Playball
Das Spiel ist abstrakt, besitzt einfachste Regeln und wenig Spielmaterial. Ein Vergleich mit Schach ist eigentlich vermessen, und doch erzeugt das Schiebespiel eine schöne Spieltiefe mit zahlreichen Möglichkeiten. Das Verschieben der Scheiben mit dem Ball ist ebenso wichtig, wie das Positionieren der Scheiben, die etwas abseits stehen. Wie im Fussball muss man sich freilaufen und auf den entscheidenden Pass warten. Mit nur 3 Spielzügen achtet man darauf, keine unnötigen Vorlagen zu liefern.
Das Spielgeschehen wogt hin und her, bis sich plötzlich eine Lücke öffnet. Ist es die entscheidende? Playball spielt sich schnell und ist doch knifflig. Zu schnell hat man eine gute Möglichkeit übersehen. Dafür freut man sich an gelungenen Spielzügen und an genialen Pässen. Das kleine Spiel zieht einen in seinen Bann, auch wenn man kein Fan abstrakter Spiele ist. Der Aufforderungscharakter auf eine Folgepartie ist tatsächlich gross. Und das sieht man dem Spiel auf den ersten Blick nicht an.
Fakten zu Playball
Autor: David Florsch
Illustrationen: Pauline Détraz
Verlag: Nice Game
Spielerzahl: 2 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 7 Jahren
Benötigt: 3 Tore zum Sieg
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 Personen
Richtet sich an: Familie
