Es geht chaotisch zu und her bei Sweet Mess: Der Backwettbewerb. Unter den Augen des Konditormeisters sammeln wir Zutaten, um unsere Rezepte schnell zu erledigen. Ein Wettlauf mit so mancher Kleckerei und vielen Auszeichnungen.
Das Spielmaterial sieht toll aus und man benötigt ein wenig Zeit, um alle Vorbereitungen auf dem Tisch zu treffen. Die Franzosen nennen das „mise en place“, bei Sweet Mess legt man einen Spielplan mit Rezepten und Küchenmaschinen bereit, stellt 16 Schalen mit Zutaten auf den Tisch und sichert alles mit Tischkanten ab. Persönlich nimmt man ein eigenes Tableau mit ein wenig Platz für Zutaten, Geld und Rezeptkarten. In der Vorratskammer lassen sich sogar Einmachgläser platzieren.
Und so wird gespielt:
Sweet Mess ist einerseits das Spiel der vielen kleinen Boni, andererseits aber auch das Spiel des klaren Ablaufs. Auf dem eigenen Tableau findet man die Reihenfolge der eigenen Aktionen, was sehr einfach und effizient geregelt ist. Trotzdem darf man bei den vielen Symbolen auf dem Spielbrett nicht vergessen, alles wahrzunehmen. In der ersten Phase wählt man einen Aktionskasten. Drei davon gibt es auf dem eigenen Tableau. Wurde ein Aktionskasten im letzten Spielzug verwendet, muss man sich für einen anderen entscheiden. In jedem Kasten gibt es zwei Aktionen. Eine erhält man kostenlos, will man die zweite auch nutzen, kostet das 1 Geld.
In den Aktionskasten findet man die wichtigsten Aktionen für seine Backkünste. Man kann sich Zutaten aus einer der 16 Schalen vom Spielplan nehmen. Speziell daran: Die neuen Zutaten muss man in vorgegebenen Gruppen auf dem eigenen Tableau platzieren können, sonst darf man sie nicht nehmen. Bis zu vier Zutaten gibt es in einer Schale zu finden. Es gibt 6 Sorten und eine Superzutat im Spiel, die als Joker gilt.
Ist eine Schale einmal leer, gibt das wie in einer richtigen Küche eine Kleckerei. Die Zutaten schwappen in die benachbarten Schalen oder auf die Tischkante über. Die leere Schale wendet man auf die Rückseite, auf der eine neue Zutat zu sehen ist.
Mit den Aktionskasten kann man sich auch an den Klecker-Zutaten der Tischkante bedienen, eine Küchenkarten holen für die nächste Runde oder Rezepte vorbereiten. Küchenkarten bringen unterschiedlichste Vorteile. Man kann sie jederzeit einlösen.
Um an Punkte zu kommen, muss man Rezepte vorbereiten. In der Auslage liegen 8 Rezepte aus. Alle benötigen eine gewisse Anzahl und Kombination an Zutaten. Hat man sie gesammelt, tauscht man sie gegen ein Rezept ein. Das erhaltene Rezept legt man unter sein Tableau. Dort erhält man einen Bonus beim Platzieren. In jeder Runde verschiebt man die Rezepte nach rechts, bis sie fertig sind und vom Tableau fallen. Mit den kleinen Rezeptsymbolen auf ihren Karten, holt man sich Auszeichnungen für zusätzliche Punkte.
Gegen Abgabe einer Küchenkarte kann man ein Rezept auch reservieren. Schafft man es nicht, die Zutaten zu einem späteren Zeitpunkt nachzuschieben, bringt ein reserviertes Rezept allerdings keine Punkte ein. Reservationen, Rezepte verschieben und Auszeichnungen sammeln macht man nach den Aktionskasten. Bei Sweet Mess ist alles klar geregelt.
Nun ist alles eine Frage der Organisation. Wie in einer richtigen Küche geht es hoch zu und her. Man sammelt seine Zutaten, plant seine Aktionen in der korrekten Reihenfolge und versucht, vor den Mitspielenden an Auszeichnungen zu gelangen. Je eher man sie erwischt, desto mehr Punkte bringen sie nämlich. Viele Kleinigkeiten sind im Ablauf geregelt, an die man zu passender Zeit denken muss. So kann man Zutaten einmachen und hat jederzeit ein Stück bereit. Oder man holt sich mit den Boni wichtige Küchenkarten oder Geld, büsst dann aber ein wenig Zeit beim Backen ein.
Auch noch ein schönes, kleines Gimmick: Unter den Rezeptkarten befinden sich Ereigniskarten. Erscheinen sie beim Nachziehen der Rezepte, muss man sie sofort befolgen.
Hat jemand 3 Auszeichnungen in der Wertung, findet noch eine letzte Runde statt. Wer danach am meisten Punkte aus seinen Rezepten, Auszeichnungen und übriggebliebenen Gegenständen holt, gewinnt den Backwettbewerb.
Mit zwei kleinen Modulen erweitert man das Spiel allenfalls in geringem Masse und in einem Solomodus kann man gegen einen Backroboter antreten.
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Fazit zu Sweet Mess: Der Backwettbewerb
Optisch überzeugt Sweet Mess mit seiner ganzen Aufmachung, den Illustrationen und vor allem der Backstube. Der Spielablauf ähnelt dem echten Ablauf in der Realität und so hat man nach wenigen Runden alles im Griff. Wer aber schon einmal in einer Backstube war, in der es schnell gehen musste und man die Zutaten nur so hin und her reichte, kommt bei Sweet Mess ebenfalls auf seine Kosten. Zutaten gehen zwischendurch aus, es wird in fremde Schüsseln gekleckert und ein Wettlauf um die besten Rezepte beginnt. Alles ist sehr stimmig gelöst bei Sweet Mess.
Allerdings gibt es viele kleine Regeln und Boni, die man beachten muss. Zieht man bestimmte Rezepte, erhält man einen Bonus. Legt man Rezepte aus, erhält man einen Bonus. Vollendet man ein Rezept, erhält man einen Bonus. Wer nicht aufpasst, dem entgehen wichtige Zutaten oder Geld, das man für weitere Aktionen sehr gut gebrauchen könnte. Nur wer sich richtig gut durch die Zutaten, die Rezepte und die Zubereitung kombiniert, holt sich die entscheidenden Punkte. Oft gibt es eine Punktlandung bei Sweet Mess, die Differenz ist am Ende nicht sehr gross. Das Spiel lässt sich auch sehr gut zu zweit spielen. Auf der Suche nach der besten Option verkopft man sich gern einmal, zu zweit ist das zeitlich überhaupt kein Problem.
Sweet Mess: Der Backwettbewerb ist ein Optimierspiel mit einem süssen Thema, einem logischen Ablauf, aber vielen Kleinigkeiten, die man zwischendurch beachten muss. Das Jonglieren mit den Zutaten und den Rezepten in der Backstube macht Spass, benötigt aber die volle Aufmerksamkeit in allen Schritten.
Fakten zu Sweet Mess: Der Backwettbewerb
Autoren: Zax, Yoma, Jonny Pac | Illustrationen: Yoma, James Churchill | Verlag: Skellig Games
Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: 45 – 90 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Zutaten und Rezepte
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 3 Personen
Richtet sich an: Kenner
Gute Kritik, vielen Dank :)