The Gang – Spielkritik

Spielerisch sollen wir drei Tresore knacken und wenden uns daher dem Pokerspiel zu. Damit es mit der Abstimmung auch beim Überfall klappt, gehen wir bei The Gang kooperativ vor. Die Mischung aller Elemente macht es bei diesem Kartenspiel aus.

The Gang

Gemeinsam bereiten wir uns für eine Serie von Überfällen vor. Drei Tresore haben es uns angetan. Damit wir als Kriminelle erfolgreich sind benötigen wir eine gute Zusammenarbeit und eine perfekte Kommunikation. Für das Training reichen uns einige Chips und Karten für die Poker-Variante Texas Hold’em. Neben einer Grundvariante wagt man sich später bis zum Meisterdieb-Modus vor.

Und so wird gespielt:

Für die Grundvariante von The Gang legt man Alarm- und Tresorkarten bereit. Alle erhalten eine Übersichtskarte. Die Poker-Chips sortiert man nach Farben und in der Anzahl der teilnehmenden Personen. An den Sternen auf den Chips erkennt man, welche man bereitlegen muss. Gespielt wird ein klassisches „Best of 5“, bei dem man 3 Partien gewinnt oder verliert. Eine Partie gilt als ein Überfall, der in 4 Runden unterteilt ist.

The Gang

Wer sich mit Texas Hold’em auskennt, wird einen schnellen Einstieg in The Gang erleben, denn die möglichen Kartenkombinationen und ihre Rangordnung sind dem Spiel entnommen. Die Übersichtskarte führt aber auch Unwissende schnell in die Pokerwelt ein. Zu Beginn mischt man die 52 Karten gut durch. Alle erhalten 2 Karten auf die Hand. Die restlichen Karten bilden einen Nachziehstapel auf dem Tisch. Für die erste Runde agieren wir mit den weissen Poker-Chips. Die Chips symbolisieren die Stärke, wovon der Chip mit einem Stern der schwächste ist.

Kommunikation ist bei The Gang erlaubt. Doch darf es dabei nie um die Karten, ihre Werte oder Kombinationen gehen. In diesem Fall übernehmen die Chips die Kommunikation. Erst macht man sich mal kurz Gedanken über die bestmögliche Kombination, die mit den eigenen Handkarten möglich ist. Meint man, mit den Karten am Ende die beste Kombination aller Beteiligten zu erreichen, nimmt man sich den weissen Chip mit den meisten Sternen. Wer meint, nur eine ganz schlechte Kombination hinzukriegen, nimmt sich den Chip mit einem Stern.

Alle agieren gleichzeitig und holen einen Chip aus der Mitte, um ihn vor sich zu legen. Es ist erlaubt, seine Meinung zu wechseln, Chips wieder zurückzulegen oder einen Chip von einem Mitspielenden zu holen. Es dürfen aber nie zwei Chips gleichzeitig vor einer Person liegen. Haben alle einen Chip vor sich ausliegen, geht es in die nächste Runde. Jemand zieht drei Karten vom Nachziehstapel und legt sie offen in die Mitte. Es sind Gemeinschaftskarten, die von allen genutzt werden dürfen.

The Gang

Mit gelben Chips geht das Spiel wieder von vorne los. Doch diesmal hat man genau drei Informationen mehr. Wer erreicht die beste Kartenkombination mit seinen Handkarten UND den drei Gemeinschaftskarten? Wieder holt man den gewünschten Chip in seiner Stärke zu sich und trifft eine Einschätzung. Mit einer neuen Karte und orangen Chips geht es danach in Runde 3. Ein letzte Karte und die roten Chips sind in Runde 4 an der Reihe. Nun muss man zu einem finalen Urteil kommen. Für den Showdown zählen nur die roten Chips. Sie bilden die vermeintliche Stärken-Reihenfolge der Spielgruppe.

Die Kontrolle zeigt, ob man richtig liegt. Hat die Person mit der stärksten Kombination den Chip mit den meisten Sternen? Ist die Rangfolge danach korrekt? Dann gelingt ein Überfall und man öffnet den ersten Tresor. Ist auch nur eine Fehler in der Reihenfolge, löst man einen Alarm aus. Mit den Tresor- oder Alarmkarten zeigt man Erfolge und Misserfolge an. Mit neuen Karten startet man eine weitere Partie bis hin zu drei Siegen oder drei Niederlagen.

Ein eingespieltes Team wagt den nächsten Schritt und spielt im Fortgeschrittenen-Modus mit Challenge- und Spezialistenkarten. Es sind Bonus- und Malus-Karten. Gewinnt man eine Runde, spielt man in der nächsten mit Einschränkungen einer Challenge-Karte. Verliert man, erhält man ein Goodie für die nächste Runde in Form einer Spezialistenkarten.
Im Profi Modus agiert man mit einer permanenten Challenge-Karte, kombiniert mit einer zweiten Challenge- oder einer Spezialistenkarte – je nach Ausgang einer Runde.
Der Meisterdieb-Modus lässt die Spezialisten weg. Mit zwei permanenten Challenges und nur zwei Alarmen ist das Team sehr gefordert.


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Fazit zu The Gang

The Gang ist im Grunde ein einfaches Spiel. Man trifft in kleinen Schritten eine Einschätzung über die Stärke seiner Karten und zieht über 4 Runden einen Chip zu sich. Das kann manchmal Differenzen geben, wenn die Kombinationen nahe beieinander liegen. In einer besonders schwierigen Kombination waren sie bei uns auch schon exakt gleich. Dann zeigt sich, wie gut die Spielgruppe aufgestellt ist – spannend.

Wer Erfahrungen im Pokern hat, tut sich mit den Kombinationen deutlich leichter. Die Übersichtskarten lassen zwar keine Wünsche offen, aber erfahrene Pokerspielerinnen und -spieler treffen bessere Einschätzungen bezüglich der Möglichkeiten. Das beginnt schon mit den ersten beiden Karten. Man kann schon recht gut eine Einschätzung treffen, ob das was wird oder nicht. Doch bei The Gang geht es nicht um einen guten Bluff, hier muss man konkret über die vorhandenen Karten entscheiden und das nach aussen tragen. Es ist ja ein kooperatives Spiel.

Eine Spielgruppe groovt sich meist nach einigen Runden ein. Dabei sollte man nicht zu sehr auf Positionen verharren. Mit einer weiteren Karten klären sich Situationen oft auf. Eine Schwierigkeit des Spiels ist es allerdings, dass man sich doch eher im unteren Bereich der Rangordnung bewegt. Wie oft hätte man gern einen Royal Flush beim Pokern und wie oft erreicht man ihn wirklich? Bewegen sich alle im Bereich der Paare oder Drillingen, wird eine Einschätzung schwierig. Der Spannungsbogen bei The Gang wächst Runde für Runde, bis er sich bei der Wertung auflöst. Mit jeder Partie wird man um eine Erfahrung reicher.

Die zusätzlichen Karten lohnen sich, wenn man ein wenig eingespielt ist. Je nachdem erhält man doch grosse spielerische Hürden aufgebrummt, an denen man gerne scheitert. Auch das kooperative Pokern will eben gelernt sein.

Fakten zu The Gang

Autoren: John Cooper, Kory Heath | Illustrationen: Fiore GmbH | Verlag: Kosmos

Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Korrekte Einschätzungen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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