Fondue oder Raclette – Spielkritik

Wenn man ein Spiel über die Schweiz erfinden müsste, dann wäre das Fondue oder Raclette. Gleich zwei Schweizer Nationalgerichte, dazu Jasskarten in der Deutschschweizer und der Französischen Version. Mehr geht nicht, es fehlen nur noch die Zutaten.

Fondue oder Raclette

Das Spielmaterial sieht toll aus und fällt auf. Da gibt es neben den Jasskarten-Sets noch eine Fondue-Gabel oder eine Raclette-Schaufel – je nachdem, auf welche Seite man die Kartonteile dreht. Zu Beginn erhalten alle ein Tischset, auf dem man die Zutaten sammelt, eine Gabel/Schaufel und 7 Karten des zusammengemischten Kartenstapels Deutsch und Französisch.

Und so wird gespielt:

In jeder Runde benötigt man einen Hüttenwartin, die für die Menüwahl zuständig ist. Der Würfel bestimmt, wie weit ein Fähnchen sich auf dem allgemeinen Spielplan bewegt. Dort gibt es Fondue oder Raclette. Bei einem Fragezeichen entscheidet die Hüttenwartin und macht eine Ansage. Links auf dem Spielplan gibt es Raclette, bezahlt wird mit französischen Karten. Rechts auf dem Spielplan gibt es Fondue, nur gegen Deutschschweizer Spielkarten.

Fondue oder Raclette

Die Hüttenwartin legt eine bestimmte Anzahl an Karten auf, die meisten offen, eine verdeckt. Dann bestimmt sie, ob der höchste oder der kleinste Wert in dieser Runde gewinnt. Alle legen verdeckt ein Angebot aus ihren Handkarten aus. Bitte auf die passende Kartenart achten.
Die Hüttenwartin legt nun ihre Fonduegabel oder ihre Racletteschaufel an eine Karte, die sie gerne hätte. Der Reihe nach legen alle anderen ihr Besteck. Je vier Zutaten gibt es für Fondue oder Raclette mit unterschiedlichen Punktezahlen. Es ist erlaubt, mit mehreren Gabeln oder Schaufeln um eine Karte zu bieten.

Beim Verteilen der Zutaten sticht nur der beste Wert (von oben oder von unten). Liegt nur ein Besteck an einer Zutat erhält man sie auf jeden Fall. Bei verdeckten Karten spielt man auf Risiko. Unterliegt man in einem allfälligen Duell, geht man leer aus. Mit dem Auffüllen der Zutaten und dem Ergänzen der Handkarten geht es in die nächste Runde. Der Würfel bestimmt das neue Gericht und die nächste Hüttenwartin.

Fondue oder Raclette

Das Fähnchen bestimmt das Ende des Spiels. Erreicht es das Zielfeld, geht es an die Wertung. Nur der höchste Wert jeder Zutat zählt. Wer in der Summe die besten Zutaten gesammelt hat, gewinnt.

Spielerisch gibt es noch kleine Kniffe, die man beachten muss. Wer eine falsche Jasskarte spielt oder das falsche Besteck verwendet, muss einen Knoblauch zur Strafe nehmen. Er zählt am Ende als Minuspunkt. In beiden Zutaten-Stapeln gibt es Verbrannt-Kärtchen. Zieht man eines, legt man sie einer anderen Person auf eine Zutat. Sie zählt am Ende nicht in der Wertung.
Ein Ass kann nach dem Entscheid der Hüttenwartin (Werte von oben oder von unten) als Veto genutzt werden. Spielt man rechtzeitig ein Ass, darf man eine eigene Ansage machen und sogar das Gericht noch wechseln. Hat die Hüttenwartin ihre Gabel oder Schaufel an eine Zutat gelegt, ist ein Wechsel nicht mehr möglich.


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Fazit zu Fondue oder Raclette

Mehr Schweizer Thema bekommt man nicht in ein Spiel hinein: Raclette, Fondue, Jasskarten in beiden Schweizer Varianten. Das Atelier Rohner + Wolf hat ganze Arbeit geleistet. Schon mit dem Kultspiel ABC SRF 3 hat es einen Schweizer Klassiker erschaffen. Auch bei Fondue oder Raclette kommt man sofort an. Es ist wunderbar gestaltet und erzeugt ein Flair wie bei einer Hüttengaudi. Spielerisch bietet man um Zutatenkarten und weicht einem Konkurrenzkampf möglichst aus. Das lässt sich natürlich nicht immer vermeiden. Aber man kann die Mitspielenden mit einer schnellen Gebot schon einschüchtern.

Und während man bei Asterix und Obelix für eine Fehlleistung in den See musste, erhält man hier zur Strafe Knoblauch. Mit einem Ass kann man die Spielrichtung ganz plötzlich wechseln. Es sind die kleinen Aktionen, die für Abwechslung am Spieltisch sorgen. In seinem Herzen ist Fondue oder Raclette ein schönes Bietspiel mit einfachen Regeln und viel Käse. Wir Schweizer mögen das!

Fakten zu Fondue oder Raclette

Autoren: Atelier Rohner + Wolf | Illustrationen: Fiore GmbH | Verlag: Carlit + Ravensburger

Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Spieldauer: 30 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Die besten Zutaten für die Gerichte
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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