Am Hof kämpfen viele Familien um Einfluss. Einige schaffen es in die Gunst des Königshauses, andere fallen in Ungnade. Hof-Verrat ist ein Kartenspiel, bei dem man selber keine Gnade kennen darf, um am Ende Punkte zu erhalten.

Um am königlichen Jahresbankett teilzunehmen, bereitet man einen Kartenstapel mit Mitgliedern aller Familien vor, die sich am Hof in Position bringen möchten. Alle nehmen sich drei Karten auf die Hand. Zudem erhält man noch eine dunkle und eine helle Geheimmission. Die darf man sich jederzeit ansehen, ohne das Geheimnis zu lüften. In der Tischmitte legt man ein längliche Matte aus – das königliche Bankett.
Und so wird gespielt:
Bei Hof-Verrat muss man seine Ellbogen ausfahren. Um möglichst viel Einfluss zu erhalten, muss man den Einfluss anderer eindämmen. Ein Spielzug ist schnell erklärt: Wer an der Reihe ist, verteilt seine Handkarten. Eine kommt ans königliche Bankett, eine behält man bei sich im eigenen Bezirk und eine legt man in den Bezirk einer anderen Person.

Das klingt recht simpel, beinhaltet aber eine gewisse Brisanz. Am Bankett platziert man eine Karte oberhalb oder unterhalb des Tisches. Wer oberhalb sitzt, steht in der Gunst der Königsfamilie, wer unterhalb sitzt, ist untendurch. Am Ende der Partie rechnet man bei jeder Familie ab, ob sie es in die Gunst des Königshauses geschafft hat oder in Ungnade gefallen ist.
In den eigenen Bezirken holt man sich am Ende Punkte. Hat man viele Personen von angesehenen Familienmitgliedern bei sich untergebracht, bringt jede Karte Pluspunkte. In Ungnade gefallene Familienmitglieder sind Minuspunkte.
Und schliesslich gibt es noch einige ganz spezielle Familienmitglieder. Adelskarten zählen am Ende doppelt beim Bestimmen der Mehrheit am Hof, aber auch in der Punktewertung. Spione legt man verdeckt aus, natürlich so, dass man nicht bemerkt, welcher Familie sie angehören. Erst am Ende lüften sie ihr Geheimnis. Assasine eliminieren beim Legen eine ausliegende Karte in ihrem Bereich. Dem kann man einen Wächter entgegenstellen. Ein Wächter kann nicht eliminiert werden.

In jeder Runde muss man seine drei Karten wegspielen und verteilen. Danach zieht man neue Karten nach. Ist der ganze Kartenstapel weggespielt, geht es an die Wertung. Erst deckt man die Spione auf, danach ermittelt man am Hof die „guten“ und die „bösen“ Familien. Auf welcher Seite des Banketts sitzen mehr Leute? Mit dem Ergebnis kann man die Punkte in seinem Bezirk zählen. Zum Schluss überprüft man, ob die eigenen Geheimmissionen erfolgreich waren. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
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Fazit zu Hof-Verrat
Das Spiel hat ein wundervolles Artwork, die Karten noch einen speziellen Glanz. Nur für die Spielmatte müsste noch ein Bügeleisen in der Schachtel sein. Ich kann das Spezielle an diesen Stoffmatten verstehen, aber in dieser länglichen Form eignet sich das nur bedingt als Spielmatte. Es muss mit permanentem Wellengang gerechnet werden. Spielerisch ist alles schnell alles klar. Schon beim ersten Spielzug steckt man im Dilemma. Wie verteilt man seine drei Handkarten? Was sammelt man selber? Mit welcher Karte positioniert man sich am Hof? Und wem schenkt man eine Karte?
Mit den beiden Geheimmissionen verfolgt man seine eigenen Ziele. Auch in diesem Bereich sollte man nicht auffliegen, sonst durchkreuzen die Mitspielenden die Missionen. Es gibt viel zu beachten, doch nicht immer kann man passend reagieren. Manchmal hat man eben drei tolle Karten auf der Hand, die man alle gerne behalten würde. Und manchmal würde man am liebsten alle Karten weggeben. So ist das bei Hof-Verrat. Hier gibt es keine Freunde, am Ende muss man selber gut dastehen. Am Hof wird manipuliert und intrigiert, in allen Bezirken sowieso. Ein richtig schönes Spiel, um offen oder heimlich gemein zu spielen. Und das ist nötig, um Erfolg zu haben. Überraschungen sind am Ende garantiert, den Spionen sei Dank. Der Spannungsbogen bleibt bis ganz zum Schluss erhalten.
Fakten zu Hof-Verrat
Autoren: Romaric Galonnier, Anthony Perone
Illustrationen: Noemie Chevallier
Verlag: HUCH!
Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Angesehene Familienmitglieder
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie




