Das indonesische Wort für Regenwald heisst Hutan. Und so lassen wir die Pflanzen spriessen bei diesem Legespiel und siedeln Tiere an. Der Weg für das Projekt ist vorgegeben, doch gehen die Pläne bis am Ende tatsächlich auf? Hier wachsen die Bäume auf dem Spielbrett.

Die Spielschachtel ist voll. Zu Beginn bilden alle mit vier Regenwald-Tafeln ihr eigenes, identisches Gebiet. Mit den Blumenkarten macht man 9 verdeckte Stapel. Die Anzahl der Karten richtet sich nach der Anzahl der teilnehmenden Personen. Einen ersten Stapel legt man offen auf den Tisch. Bäume, Blumen und Tiere liegen im Vorrat bereit. Über 9 Durchgänge gestalten wir nun unseren persönlichen Regenwald.
Und so wird gespielt:
Wer am Zug ist, nimmt sich eine der ausliegenden Blumenkarten aus der Auslage. Auf der Karte findet man eine oder mehrere Blumen, die man sofort vom Vorrat nimmt und im eigenen Regenwaldgebiet anpflanzen muss. Für das Legen der Blumen gibt es einige Regeln. Die Blumen müssen als Gruppe seitlich anliegend auf verschiedenen Feldern gelegt werden. Gleichfarbige Blumen darf man aufeinanderlegen. Statt einer Blumenkarte darf man auch das Schuppentier mit einer beliebigen Blume nehmen. Dadurch wird man zum Startspieler des nächsten Durchgangs.

Das Wachstum im Regenwald lässt sich nicht aufhalten. Liegen zwei Blumen aufeinander, wächst dort ein Baum. Um die Farbe der Blume zu erkennen, legt man eine Blume in den Vorrat und stellt einen Baum auf die erste Blume des Feldes. Und schliesslich muss man noch die Gebiete beachten. Es gibt unterschiedlich grosse Gebiete. Füllt man sie mit derselben Blumenfarbe, bringt das am Ende weitere Punkte. Unvollendete und farblich gemischte Gebiete sorgen für Minuspunkte. Die eigenen Pläne sollten also gut durchdacht sein.
Nur ein perfektes Gebiet aus gleichfarbigen Blumen und Bäumen lockt ein entsprechendes Tier an. Ein rotes Gebiet bringt beispielsweise einen Orang-Utan, den man an Stelle des zuletzt gepflanzten Baumes setzt. Zur Belohnung darf man auf die angrenzenden Felder Blumen legen, die man frei wählt.
Das ist auch schon alles: Karte wählen, Blumen pflanzen, Bäume wachsen lassen und eventuell Tiere ansiedeln. Je weiter man in diesen Phasen voranschreitet, desto mehr Punkte liegen drin.
Die 9 Durchgänge vergehen ziemlich schnell, es muss aber ziemlich geknobelt werden im eigenen Regenwald, dass die Pläne am Ende aufgehen. Punkte gibt es bei Hutan für Bäume, Tiere und vollendete Gebiete. Unfertige oder farbgemischte Gebiete zählen als Minuspunkte. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

Hutan bietet aber noch viel mehr als das Grundspiel. In der Familien-Variante lässt man zwei Regeln weg, was das Spiel ein wenig einfacher macht. Für Fortgeschrittene gibt es Sonderkarten, die mit zusätzlichen Punkten locken, wenn man gewisse Bedingungen erfüllt. 5 Sonderkarten sind immer zufällig im Spiel. Und schliesslich lässt sich Hutan noch mit zahlreichen Szenarien spielen: Klare Vorgaben, klare Ziele.
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Fazit zu Hutan
Hutan bietet ein schönes Thema, das sich auf dem Tisch wunderbar entfaltet. Blumen, Bäume und Tiere füllen nach und nach den eigenen Wald mit Leben. Das Kombinieren der eher einfachen Aktionen ist aber nicht ganz einfach. Man muss dann doch einiges beachten. Das beginnt bei der Wahl der Blumenkarten. Die Reihenfolge kann wichtig sein, denn die Kartenauswahl ist zufällig und schwindet mit jeder Person.
Weiter geht es mit der Auslage im Regenwald. Die Gebiete sind wichtig und müssen einheitlich sein, da es sonst bestraft wird. Bäume bringen zusätzliche Punkte, doch die Tiere sind begrenzt erhältlich. Wer zuerst ein farblich passendes Gebiet abschliesst, holt sich die begehrten Tierfiguren. Also gibt es auch ein kleines Wettrennelement im Spiel. Mit diesen Dingen muss man geschickt planen, denn die 9 Durchgänge enden schneller, als man meint. Und dann werden auch angefangene Gebiete mit Minuspunkten bestraft.
Hutan (erhältlich ab 28.99 Euro) ist also ein kniffliges Legespiel im oberen Familienspielbereich mit mehreren Ebenen, auf die man achten muss. Das macht das Spiel spannend. Zudem ist es anpassungsfähig mit den Sonderkarten, die ich auf jeden Fall empfehle. Einzig die Wertung ist vor lauter Bäumen im Regenwald schwer überschaubar.
Fakten zu Hutan
Autoren: Daniel Skjold Pedersen, Asger Harding Granerud
Illustrationen: Vincent Dutrait
Verlag: Ravensburger
Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: 30 – 45 Minuten
Altersangabe: ab 9 Jahren
Benötigt: Blumen, Bäume, Tiere
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie, Kenner
