Das äusserst erfolgreiche Next Station London hat es auf die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2023 geschafft. Diesmal bauen wir in Tokyo an der perfekten U-Bahn und verbinden die Bezirke. Next Station Tokyo führt uns in die nächste Runde.

Das grundsätzliche Spielprinzip hat sich nicht verändert. Bei Next Station Tokyo handelt es sich um ein Flip & Write – Spiel, bei dem zufällig aufgedeckte Karten die Vorgaben für den Streckenbau der U-Bahn liefern. Eigentlich bauen alle nach denselben Vorgaben, doch die Farbe der Strecke unterscheidet sich. So haben alle dieselben Ziele, aber an ganz anderen Orten des Streckennetzes von Tokyo.
Mit einem leeren Zettel des Streckennetzes und einem Stift (lila, braun, pink oder blau) startet man in die Partie, die über vier Runden geht. 11 Stationskarten mischt man gut durch und legt sie bereit. Von ihnen erhält man die Vorgaben für die U-Bahn.
Und so wird gespielt:
Die eigene Farbe gibt die Startposition auf dem Streckennetz vor. Das Netz besitzt viele vorgegebene Linien, die noch nicht aktiv sind. Runde für Runde zieht man eine Station weiter und vergrössert sein Streckennetz am einen Ende der eigenen Farbe. Die Vorgaben dafür liefern die Stationskarten, die es in zwei Farben gibt. Man zieht so lange Karten und zeichnet an der eigenen Route, bis die fünfte grüne Karte aufgedeckt wird.

Die einzelnen Stationskarten zeigen ein Symbol an, das man mit dem nächsten Streckenabschnitt anvisieren muss. In besonderen Fällen erhält man einen Joker (ein beliebiges Symbol), eine Weiche oder ein Doppelgleis. Gleise sind grundsätzlich nur einmal befahrbar. Ein Doppelgleis ist die Ausnahme dieser Regel. Auch Abzweigungen gibt es eigentlich nicht – ausser eine Weiche erscheint.
Ist eine Farbe zu Ende gespielt wertet man die aktuelle Strecke. Man kennt das System von London. Die Anzahl der befahrenen Stadtbezirke multipliziert man mit den meisten Stationen eines Bezirks.
Danach mischt man die Karten neu und spielt mit einer neuen Farbe die nächste Strecke. Nach insgesamt vier Runden folgt die Schlusswertung.

Zu den vier Strecken kommen Punkte für Touristen-Hotspots. Das sind Stationen in den Aussenbezirken, die von zwei Linien angefahren werden. Das bringt Bonuspunkte. Stationen mit 3,4 oder 5 Linien bringen ebenfalls Zusatzpunkte. Abziehen muss man dagegen Punkte für unbefahrene Stationen der Yamanote-Linie. Das ist eine vorgegebene Strecke, die auf allen Zetteln bereits eingetragen ist. Der Wertungszettel führt gut durch die Abrechnung. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt Next Station Tokyo.
Wer sich gut mit dem Spiel auskennt, kann die Karten für „Gemeinsame Ziele“ einbeziehen. Sie bringen je 10 Punkte bei Erreichung. Symbol- und Effektkarten sorgen für besondere Aktionen (Verlängerungen, Verdopplungen etc.) beim Auftauchen eines bestimmten Symbols.
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Fazit zu Next Station Tokyo
Next Station Tokyo bewegt sich auf ähnlichen Schienen wie Next Station London. Das Ziehen der Karten sorgt für den Bewegungsspielraum, den man auf der Stadtkarte für seine U-Bahn nutzt. Das ist nicht immer ganz einfach, doch es gibt Weichen, Joker oder Doppelgleise, die für Auswege aus schwierigen Situationen sorgen. Es gilt immer noch, möglichst viele Bezirke zu erschliessen und in einem davon möglichst viele Station anzufahren.
Neu ist die vorgegebene Yamanote-Linie. So muss man die ganze Strecke gezielt angehen und darf die einzelnen Stationen der vorgegebenen Linie nicht vergessen, um keine Strafpunkte zu erhalten. Das macht die Herausforderung anspruchsvoller wie beim Vorgängerspiel. Neu sind auch die Touristen-Hotspots, die das Befahren der äusseren Bezirke fördert. Mit zusätzlichen Zielen, den Effekt- und Symbolkarten kann man sogar noch mehr Aufgaben ins Spiel bringen. Das ist sehr schön gemacht und bietet für Kenner ein weiteres Level an. Insgesamt eine schöne, wenn auch etwas anspruchsvollere Fortsetzung des Spiels, bei dem bereits die nächste Stadt angekündigt ist: Paris.
Fakten zu Next Station Tokyo
Autor: Matthew Dunstan | Illustrationen: Maxime Morin | Verlag: HCM Kinzel
Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: 25 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Passende U-Bahn-Linien durch Tokyo
Wiederspielreiz: sehr gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie