Point of View – Spielkritik

Ein kooperatives Abenteuer aus vier Himmelsrichtungen erwartet uns bei Point of View – Lost Places. Wir entdecken vergessene Orte und tauschen uns über unsere Informationen aus. Nur so gelingt es uns, die nötigen Entdeckungen zu machen.

Point of View

Viel Vorbereitung benötigt das Spiel nicht. Idealerweise spielt man es allerdings zu viert. Denn alle erhalten eine grosse Karte mit einer Himmelsrichtung zugeordnet, ihre persönliche Ansicht auf die Insel. Unbesetzte Himmelsrichtungen legt man offen auf den Tisch. Insgesamt vier längere Kapitel gibt es, jedes enthält 32 Karten in einer kleinen Schachtel. Für die erste Partie legt man den Kartenstapel mit Kapitel 1 bereit und setzt sich hinter das Bild seiner Himmelsrichtung. Alles weitere erledigen die Karten.

Und so wird gespielt:

Es ist eine komische Reisegruppe, die sich zur Insel Hangman Island aufgemacht hat. Alle Personen verfolgen unterschiedlichste Interessen auf der Insel, doch ein Thema vereint die Gruppe. Hangman Island ist ein Lost Place, ein verlassener Ort, der mit seiner unbekannten Geschichte lockt. Und so verfolgen wir also die Geschichte dieser Reisegruppe und erfahren mit jeder Karte etwas mehr.

Point of View

Die Karten bringen erst eine Einführung in das aktuelle Kapitel. In den weiteren Kapiteln präsentieren sie sogar eine kleine Zusammenfassung, damit man schnell wieder den Anschluss findet. Danach gibt es auf jeder Karte einen kleinen Teil der Story, die natürlich einige überraschende Wendungen mit sich bringt.

Noch wichtiger sind aber die Fragen, die es auf vielen Karten gibt. Diese Fragen kann die Spielgruppe nur gemeinsam beantworten, weil alle einen anderen Blick auf die Insel werfen. Da muss man beispielsweise Dinge zählen, die auf der Insel herumliegen. Während man vom Süden her die Gegenstände gut sind, liegen einige vom Westen her verborgen. Liefert der Westen dafür andere Hinweise? Die Kommunikation ist das A und O von Point of View. Nur mit genauer Absprache lassen sich die Rätsel lösen.

Point of View

Und bei einfachen Fragen bleibt es nicht in diesem Spiel. Es tauchen weitere Dokumente auf, Bilder oder Pläne, mit denen man Fragen beantworten kann. Die Dokumente sind ebenfalls nur gewissen Himmelsrichtungen zugeordnet. Auch dieses Wissen muss zuerst geteilt werden. Die Story selber liefert ebenfalls Inputs, um passende Rückschlüsse zu machen.

Die Fragen sind mit ein bis drei Sternen gekennzeichnet, an denen man erkennt, wie schwierig die Aufgabe ist. Jede korrekt beantwortete Frage kommt auf einen Punktestapel, jede falsch beantwortete auf einen Ablagestapel. Am Ende eines Kapitels zählt man die Punktekarten zusammen. Auf einer Tabelle kann man ablesen, wie gut die Gruppe harmoniert hat.


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Fazit zu Point of View

Um gleich mal einige wichtige Fragen vorwegzunehmen: Ja, es lohnt sich, das Abenteuer zu viert durchzuspielen. Sind weniger Personen am Tisch, funktioniert das zwar, aber weil man mehrere Bilder betrachten muss, dauert das meist länger, und es ist bedeutend anstrengender. Die einzelnen Kapitel können in unterschiedlicher Besetzung gespielt werden. Erarbeitete Dokumente behält man in einem Umschlag und eine Zusammenfassung führt auch nach Wochen wieder perfekt in die Story ein.
Durch die unterschiedlichen Standorte könnte man Point of View auch mehrmals durchspielen. Man wird zwar einige Fragen kennen, bei anderen sieht man plötzlich ganz andere Dinge.

Das kooperative Spiel gefällt mir sehr gut. Da gibt es so viel zu entdecken auf den Bildern. Man ist erst erschlagen von den Bildern und den Kleinigkeiten, doch plötzlich macht so vieles auf Hangman Island Sinn. Einzig die Illustrationen erinnern an die Ursprünge der PC-Zeit – alles eckig und kantig. Für einen zweiten Teil von Point of View wurde das anscheinend verbessert. Trotzdem lassen sich die Fragen problemlos beantworten. Point of View ist ein Mix aus Suchspiel, Rätselspiel und einer schlüssigen Kombinationsgabe. Die Aufgaben sind nicht immer einfach. Schnell übersieht man etwas auf der Insel oder deutet es falsch. Das Spielteam ist gefordert. Die vier Kapitel unterhalten die Gruppe sehr gut. Das Spielprinzip überzeugt.

Fakten zu Point of View

Autor: Lukas Bleuel | Illustrationen: Rob Rauchfuss & Marko Müller | Verlag: HABA

Spielerzahl: 2 – 8 Personen
Spieldauer: 4 x 120 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Rätselhafte Lösungen zu den Fragen
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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