Camargue – Spielkritik

Lavendel, Wasser, Getreide, Wald oder Dörfer – Plättchen für Plättchen bildet sich die Landschaft der Camargue auf dem Tisch. Wer Strassen geschickt weiterführt, kommt in jeder Runde zu vielen Punkten. Ein schönes Familienspiel mit einfachen Legeregeln.

Camargue

Die Spielregeln des Spiels erschliessen sich allen Beteiligten schnell. Sieht man die quadratischen Landschaftsplättchen, weiss man schon, was zu tun ist. Die Plättchen mit den 5 Landschaftstypen mischt man gut durch und bildet verdeckte Stapel. Alle nehmen sich ein Punktetableau mit drei Holzsteinen als Marker. Ein Startplättchen bildet die Grundlage der Camargue. Mit drei zufällig gezogenen Plättchen in der Hand startet man die Partie.

Und so wird gespielt:

Der Reihe nach legen alle ein Plättchen in die Landschaft, bis sämtliche Landschaftsteile aufgebraucht sind. Die Legeregeln ähneln vielen anderen Legespielen. Ganz wichtig: Eine Strasse muss eine Verbindung zu einer bereits ausliegenden Landschaft herstellen. Zudem muss man neue Plättchen seitlich an andere anlegen und darf keine Strassenverbindungen abschneiden. Die Ausrichtung eines Plättchens darf nie geändert werden. Ein kleines Wappensymbol auf jeder Landschaft gibt die Ausrichtung vor.

Camargue

Gleich nach dem Legen eines Landschaftsteils ermittelt man die Punkte. Bildet man mit dem neuen Teil eine Fläche eines Landschaftstyps? Dann zählt man die Anzahl der Plättchen dieser Fläche und multipliziert sie mit der Anzahl der Kanten, die das eben gelegte Plättchen berührt. Der Multiplikator bei Camargue kann also höchstens 4 betragen, während die Fläche eine Zahl von 1 bis 16 sein kann. Es liegen auf jeden Fall viele Punkte drin, die man auf dem Punktetableau festhält.

Nach dem Legen einer Landschaft zieht man ein neues Plättchen nach und ist für den nächsten Spielzug vorbereitet. In den Plättchenstapel findet man einige Helferplättchen. Sie sehen aus wie Landschaftsportraits, auf denen jeweils zwei Landschaftstypen zu finden sind. Ein Helferplättchen lässt sich nicht in die Landschaft einbauen, doch man kann es auf zwei Arten nutzen. In einem regulären Spielzug spielt man es aus und erhält dafür 10 Punkte gutgeschrieben. Ausserhalb des eigenen Spielzugs kann man an den Punkten der Mitspielenden partizipieren, wenn man es passend ausspielt. Punktet jemand mit Lavendel, legt man ein Portrait mit Lavendel vor sich aus und notiert sich die angesagten Punkte ebenfalls.

Camargue

Wer ein Portrait vor sich ausliegen hat, muss im nächsten Spielzug pausieren und darf lediglich ein neues Plättchen nachziehen. Dafür hat man hoffentlich davor viele Punkte erhalten.
In äusserst seltenen Fällen, vor allem gegen Ende einer Partie, kann man keines seiner drei Plättchen regelgerecht legen. Dann zeigt man seine Plättchen-Hand und hilft mit einem neutralen Notfallplättchen aus. Nach dem Legen eines Notfallplättchen ist ganz bestimmt ein regulärer Spielzug möglich.

Kann man keine Plättchen mehr nachziehen, spielt man seine letzten Handplättchen weg. Danach ist das Spiel zu Ende. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.


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Fazit zu Camargue

Die grosse Stärke von Camargue ist, dass man es einfach losspielen kann. Man braucht keine spezielle Strategie, sucht sich gute Legeplätze und gestaltet die Landschaft. In den ersten Partien erhält man immer ein wundervolles Landschaftsbild auf dem Tisch, in dem sich die Plättchen gleicher Landschaftstypen sammeln. Nach einigen Partien merkt man allerdings, dass man seine Landschaften auch nutzen kann, um andere abzugrenzen. Damit verunmöglicht man grössere Punktzahlen. Man kann also durchaus strategisch an eine Partie gehen. Gerade in einer Partie zu zweit kann das entscheidend sein.

Die Helferplättchen wünscht man sich vor allem im zweiten Teil einer Partie herbei. Dann beteiligt man sich gerne am Erfolg anderer, wenn grosse Punktzahlen aufgerufen werden. Zu viele Helferplättchen verkleinern die Auswahl in der Hand. Tauchen sie zu früh auf, sind auch die 10 Punkte attraktiv.
Und so spielt auch das Glück bei Camargue mit. Es gibt natürlich gute und weniger gute Plättchen. Je nachdem, wie die Landschaft bereits ausliegt, hätte man lieber eine Kurve oder eine Kreuzung in Händen. Doch das lässt sich nicht planen.

Camargue passt sich an sein Publikum an. Man kann es im Wohlfühl-Modus angehen oder strategischer mit landschaftlichen Blockaden. Am Ende zeigen die Punktetableaus die Siegerin oder den Sieger sofort an. Die Gestaltung des Covers und der Landschaftsteile finde ich übrigens äusserst passend zur Camargue.

Fakten zu Camargue

Autor: Timo Diegel | Illustrationen: Michael Menzel | Verlag: Abacusspiele

Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Landschaftliche Geschlossenheit
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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