Das Grundprinzip des Spiels hat man schnell verstanden. Karten wegspielen und auf Farben oder Obstsorte achten. Doch bei Oh no! orientiert man sich an der vorletzten Karte. Und die hat man meist schneller vergessen, als einem lieb ist.
Die 60 Obst-Karten gibt es mit unterschiedlichen Sorten und Farben. Je 7 Karten verteilt man an die Mitspielenden. Besonders wichtig ist die Spielschachtel, die man zentral platziert. Dort legt man die ausgespielten Karten hinein – und das hat seinen Grund. Zu Beginn legt man eine zufällige erste Startkarte, die restlichen Karten bilden einen Nachziehstapel.
Und so wird gespielt:
Grundsätzlich wählt man bei Oh no! aus zwei Aktionen. Entweder man spielt eine Karte in die Schachtel oder man zieht eine Karte vom Nachziehstapel. Nicht jede Karte ist passend, wenn man sie in die Schachtel legt. Wie bei Uno muss die Karte dasselbe Obst oder dieselbe Farbe besitzen wie die VORLETZTE Karte. Die sieht man natürlich nicht mehr, weil sie bereits von einer Karte verdeckt ist. Daher sollte man sich immer gut merken, was in der Schachtel liegt.
Jede gerade gespielte Karte darf von allen Mitspielenden angezweifelt werden. Zumindest so lange, bis eine nächste Karte gelegt wird. Legt man seine Hand auf die Schachtel, fordert man eine Überprüfung ein. Die letzte Karte entfernt man, um mit der vorletzten Karte zu vergleichen, ob Farbe oder Obst identisch sind. Wer recht hat, darf der anderen Person eine seiner Handkarten abgeben.
Wer beim Anzweifeln siegreich war, setzt das Spiel mit einer beliebigen Karte fort. Eine erste Karte darf niemals angezweifelt werden. Ab der zweiten Karte gilt es wieder ernst.
Das Ende von Oh no! kann auf zwei Arten eintreten. Legt man seine letzte Karte, gewinnt man die Partie. Das kann durch das Ablegen in die Schachtel, als auch durch Anzweifeln geschehen. Ist der Nachziehstapel leer, gewinnt die Person mit den wenigsten Karten auf der Hand.
Und weil das mit dem Merken noch nicht genug ist, gibt es auf einigen Karten noch Symbole. Die lösen sofort eine Aktion aus: Richtungswechsel, Aussetzen, ein Karten-Geschenk machen oder ein Joker. Am schönsten ist aber die Ansage. Dann muss man laut die eben gelegte Karte benennen – und bringt dadurch alle aus ihren Gedanken über die vorletzte Karte.
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Fazit zu Oh no!
Ganz neu ist der Spielmechanismus nicht. Man hat bei Oh no! das Gefühl, alles schon einmal gesehen zu haben. Gleiche Farben oder gleiches Obst legen, aber eben auf die VORLETZTE Karte. Mit diesem Kniff sorgt das kleine Kartenspiel für viel Aufregung am Tisch. Man staunt, wie schnell man vergisst, wenn man währenddessen andere Farben und Symbole anschaut. Aus den Augen, aus dem Sinn – diese Redewendung wird bei Oh no! spielerisch eindeutig belegt.
Die Sonderaktionen sorgen für kleine Scharmützel, wenn man überraschend gleich wieder an der Reihe ist oder ein Geschenk machen darf. Man muss sehr konzentriert ans Werk gehen, um das passende Obst in die Schachtel zu legen. Und manchmal hilft ein guter Bluff, um die Konkurrenz zu verunsichern. Trotz weniger Regeln zeigt Oh no! einige Facetten im Spiel. Nicht zuletzt Schadenfreude ist ein grosser Antrieb, um immer wieder von vorne zu beginnen.
Fakten zu Oh no!
Autor: Ralf zur Linde | Illustrationen: Matthias Kapusta | Verlag: moses.
Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Ein wenig Merkfähigkeit
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie