Schrödingers Katzen – Spielkritik

Katzenfreunde müssen jetzt ganz stark sein, denn bei Schrödingers Katzen geht es um den Inhalt von Kartons. Und da kann sich ganz Schreckliches drin befinden – behaupten wir zumindest. Und schon stecken wir mitten im Bluff-Spiel.

Schrödingers Katzen

Das Klemmbrett für die Gebote legt man in der Mitte aus, 6 zufällige Karton-Karten erhalten alle auf die Hand. In den weiteren Runden gibt es immer eine Karte weniger. Mit den übrigen Karten bildet man einen Nachziehstapel. Von den 10 Physikatzen erhält man eine zugeteilt, die geheim bleibt.

Und so wird gespielt:

Der Reihe nach besitzt man in jedem Spielzug immer zwei Möglichkeiten: Entweder man stellt eine Behauptung auf, oder man zweifelt eine Behauptung an. Wer das Spiel beginnt, macht zuerst eine Ansage darüber, wie viele Karton-Karten im Spiel sind. Im Spiel zu viert wären das 24 Karten. Danach geht es an die erste Vermutung. Die eigenen Handkarten geben einen ersten Anhaltspunkt, was im Spiel sein könnte.

Schrödingers Katzen

Es beginnt mit einer ersten Ansage: „Es sind 6 lebendige Katzen in den Kartons!“ Nach einem Gedankenexperiment von Quantenphysiker Erwin Schrödinger können sich allerdings auch tote Katzen oder gar keine Katzen in den Kartons befinden. Bei jeder Zahl geht es um die Anzahl aller Katzen, die sich in den Händen der Spielenden befinden. Auf dem Klemmbrett hält man die Aussage fest.

Die nächste Person zweifelt die Aussage an oder erhöht. Was als höheres Gebot gilt, liest man auf dem Klemmbrett ab. 3 leere Kartons sind beispielsweise höher, weil die entsprechenden Karten seltener vorkommen. Zum Untermauern seiner Aussage darf man als Beweis einige seiner Handkarten mit dem erwähnten Quantenzustand auslegen. Ausgelegte Karten bleiben als Beweis liegen.

Legt man Karten auf den Tisch, erhält man die Möglichkeit zum Kartentausch. So viele Karten, wie man auf den Tisch gelegt hat, darf man tauschen. Das gilt allerdings nur für Handkarten. Das Auffrischen der Kartenhand ermöglicht zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht eine mutigere Ansage.

Schrödingers Katzen

Behaupten, beweisen und anzweifeln – eine Runde endet mit dem Anzweifeln einer Behauptung. Und das kann ganz böse enden. Wer falsch liegt, scheidet aus dem Spiel aus. So reduziert sich das Feld der spielenden Physiker ständig, bis nur noch jemand übrigbleibt. In den folgenden Runden teilt man immer eine Karte weniger aus.

Damit ist die Geschichte zu Schrödingers Katzen aber noch nicht zu Ende erzählt. Im Kartenstapel gibt es noch die Heisenberg-Karten. Sie nehmen immer den Quantenzustand an, über den gerade eine Behauptung aufgestellt wurde.
Und mit den Physikatzen kann man allen Personen eine Spezialfähigkeit verleihen, die einmalig während einer Partie eingesetzt werden darf. Da gibt es dann so tolle Namen wie Marie Schnurrie, Sir Miezaac Newton oder Krallbert Einstein, die gewisse Regeln aushebeln oder ergänzen.

Im Spiel zu zweit und zu dritt spielt man übrigens mit Chips, die man bei einer Niederlage verliert. Dadurch scheidet man nicht so schnell aus.


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Fazit zu Schrödingers Katzen

Ich mag das Thema dieses kleinen Zockerspiels sehr. Da spekuliert man über Katzen in Kartons und alles ist noch äusserst schlau begründet. Schliesslich ist alles nur Physik. Im Grunde blufft man sich aber durchs Spiel und das auf mehreren Ebenen. Mit den wenigen Informationen erhöht man vorsichtig die Gebote, kann aber auch schnell anzweifeln, wenn die eigene Kartenhand andere Rückschlüsse liefert. Es ist eine Gratwanderung, bei der man eben schnell aus dem Spiel ist.

So ganz unbekannt ist der Bluff-Mechanismus nicht. Genau, bei Bluff hat man schon ähnlich agiert, dort aber mit Würfeln und ohne Katzen in Kartons. Mit den Physikatzen hat man jeweils einen Trumpf in der Hinterhand. Man muss ihn aber mit Bedacht einsetzen, denn sonst ist er weg. Mir gefällt das Bluffen mit den Katzen in grösseren Spielrunden. Es ist hinterhältig und spannend. Auch zu zweit und zu dritt funktioniert das Kartenspiel mit den Lebenschips aber gut. Man schneidet weniger schnell aus und erhält wie die Katzen mehrere Leben.

Fakten zu Schrödingers Katzen

Autoren: Chris O’Neill, Heather O’Neill, Adriel Lee Wilson | Illustrationen: James Stowe | Verlag: AMIGO

Spielerzahl: 2 – 6 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Präzise Einschätzungen
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: es geht
Beste Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

2 Kommentare

  1. Ich muss gestehen, ich bin da ein wenig wie ALF – ich mag Katzen :-)
    Und Schrödingers Katzen muss man ja noch nicht mal einfangen…
    Aber CAT IN THE BOX gefällt mir beim Thema „Katzen, die in Kisten stecken“ besser als dieses hier – das funktioniert zwar auch zu zweit trotz Sonderregel mE noch nicht so gut, aber von 3-5 ist es wirklich klasse. Wahnsinnig tricky, und auch, wenn es ein Stichspiel ist, muss man sich nicht merken, was alles schon gefallen ist – das liegt die ganze Zeit offen vor einem auf dem Tisch. Und genau das kann dann zum Problem werden… denn auch, wenn man die Farbe wählen kann, ist doch jeder Wert in jeder Farbe nur einmal im Spiel, und wenn man mal nicht bedient hat, ist die entsprechende Farbe ganz tabu.
    Und kommt zudem mit sehr schönem Material; allerdings sollte man die Karten noch vor dem ersten Spiel unbedingt sleeven, denn je nach Spielerzahl werden bestimmte Kartenwerte nicht benötigt – ohne Sleeves erkennt man diese Werte dann irgendwann.
    Falls Du das noch nicht kennen solltest, probiers bei Gelegenheit doch mal aus. Ist zugegeben nicht jedermanns Sache, aber mich hat es total gepackt.

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