Die Aufgabe ist so einfach und doch erwischt es regelmässig jemanden, der Karten kassiert. Der Fuchs sorgt für eine vermeintliche Sicherheit, die schon im nächsten Spielzug wieder vorbei ist. Bei Fifty Fifty muss man möglichst wenige Karten sammeln.
Im grossen Kartenstapel gibt es Zahlenkarten von 1 bis 100, sowie 20 Fuchskarten. Einige Karten sind lila eingefärbt, die restlichen Karten sind orange. 20 Karten scheidet man in jeder Runde zufällig aus. So weiss man nie mit Sicherheit, was sich im Spiel befindet. Alle erhalten 5 Karten in die Hand, die restlichen Karten bilden einen Nachziehstapel.
Und so wird gespielt:
Auf dem Tisch bildet sich während der Partie EINE Kartenreihe. Die wächst und schrumpft, je nach Lage der Karten. Reihum müssen alle immer eine Karte auslegen und es wird wieder auf 5 Handkarten nachgezogen. Die Aufgabe ist einfach: Grundsätzlich muss eine höhere Karte gespielt werden, als die zuletzt gespielte Karte in der ausliegenden Reihe. Mit einer ersten, beliebigen Karte beginnt man die Reihe.
Soweit zur Aufgabe, nun können natürlich unterschiedliche Situationen eintreten. Bedient man die Auslage korrekt mit einer höheren Karte, legt man sie ans Ende der Reihe und bereitet sich auf den nächsten Zug vor.
Ist die neue Karte höher als die vorletzte Karte, entfernt man die letzte Karte. Eine lila Karte muss man selber als Strafkarte einsammeln. Eine orange Karte gibt man an den ursprünglichen Besitzer zurück, eine eigene Strafkarte darf man als Strafe sogar noch drauflegen.
Ist die Karte einfach zu niedrig, muss man so viele Karten der Reihe einsammeln, bis die neue Karte passt und sie die höchste der Reihe ist.
Mit einer Fuchskarte kann man passen und eine schwierige Situation zumindest temporär überbrücken. Man legt die Fuchskarte einfach ans Ende der Reihe. Legt später jemand eine passende Zahlenkarte ans Ende, muss man die Fuchskarte als Strafkarte einsammeln.
Für ganz viel Schwung im Spiel sorgt der 50er-Sprung. Besitzt man eine Karte in der Hand, die genau 50 Punkte höher oder tiefer liegt als die eben gelegte Karte, darf man sie sofort auf den Tisch werfen und den Sprung ankündigen, auch wenn man selber nicht am Zug ist. Es startet ein knallhartes Ausscheidungsverfahren mit den Fuchskarten.
Wer die letzte Zahlenkarte gelegt hat, ist erneut an der Reihe und muss nun eine Fuchskarte legen, um die eigene Haut zu retten. Der Reihe nach machen das alle am Tisch so. Hat jemand keine Fuchskarte, muss man sämtliche Karten aus der Auslage zu sich nehmen. Dafür darf man mit einer neuen Karte eine neue Reihe starten.
Ist der Nachziehstapel weggespielt, endet die Partie, sobald jemand eine komplette Zahlenreihe nehmen muss oder eine Person mit nur noch 1 Handkarte an die Reihe kommt. Nun decken alle ihre letzte Handkarte auf. Wer den tiefsten Wert besitzt, muss die Zahlenreihe einkassieren.
Wer die wenigsten Strafkarten besitzt, gewinnt die Partie.
Monatlich den brettspielblog.ch – Newsletter erhalten
Spielend auf dem Laufenden sein. Regelmässige Informationen erhalten. Nichts verpassen. Kurz, knackig und spielend einfach…
» Anmelden
Fazit zu Fifty Fifty
Das Kartenspiel bringt einen einfachen Mechanismus auf den Tisch. Das Gesamtpaket des Spiels erkennt man meist erst nach einer Partie. Zuerst erinnert Fifty Fifty an ein 6 nimmt! mit nur einer Zahlenreihe. Wer seine Zahlenkarten nur aus dem Bauch runterspielt, wird kaum erfolgreich sein. Insgesamt ist alles besser, als eine ellenlange Kartenreihe einzukassieren. Daher muss man an verschiedenen Stellen vorsichtig agieren.
Oft ist es klug, jemandem eine orange Karte mitzugeben, wenn man am Ende eine Lücke füllen kann. Auch Kleinvieh macht Mist und schont die eigene Kartenhand, die man dadurch unbesorgt auffrischen kann. Die Fuchskarten sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Sie sind mächtig, wenn man bei einem Sprung gut vorbereitet ist.
Und nicht zuletzt muss man den Spielverlauf beobachten. Wer konnte gerade auf eine Situation nicht reagieren? Gibt es eine ausliegende Karte, die für einen Sprung geeignet ist. Gerade die Sprünge verpasst man in einer ersten Partie gern, weil man sich auf andere Baustellen konzentriert. Das ist ärgerlich, weil sie den Tisch räumen und man irgendwann auch seine tiefen Werte legen will.
Fifty Fifty ist ein Ärgerspiel. Man möchte den Mitspielenden Karten unterjubeln, pokert mit den Fuchskarten, blufft beim Legen oder spielt unerwartet einen Sprung. Jede Karte legt man mit einem mulmigen Gefühl aus, weil man nie weiss, was noch kommt. Ein Kartenspiel, das sich erst entfalten muss, dann aber besonders fies mitspielt.
Fakten zu Fifty Fifty
Autoren: Steffen und Florian Benndorf | Illustrationen: Christian Opperer | Verlag: KENDi Games
Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Wenig Strafpunkte
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: ab 3 Personen
Richtet sich an: Familie
Wenn man eine orangefarbene Karte ersetzt, gibt man zusätzlich noch eine seiner schon gesammelten STRAFKARTEN ab. Das lohnt sich immer und ist für den „Beschenkten“ doppelt ärgerlich.
Eine Handkarte abzugeben, könnte auch interessant sein. Müßte ich mal ausprobieren.
Danke Steffen, da sind einfach zu viele Karten in deinem Spiel ;-). Ist jetzt im Text korrigiert. Sollte man noch keine Strafkarten haben, wäre das mit dem Abgeben einer Handkarte ja noch ein schöner Zug. Hauptsache man kann kräftig austeilen…