Holterdiepolter – Spielkritik

Ein unruhige Nacht liegt hinter uns, in der wir oft Geister-Geräusche gehört haben. Zum Glück liegen die Talismane immer griffbereit in unserer Hand. Doch welche ziehen wir bei Holterdiepolter, einem kleinen Geschicklichkeitsspiel?

Holtediepolter

Die kleine Schachtel von Oink Games ist sehr gut gefüllt mit Figuren, Glöckchen, einigen Karten und einem Geist. Die Glöckchen gibt es als Belohnung. Man legt sie offen auf dem Tisch aus. Als Talisman schnappt man sich von jeder Sorte ein Teil: Ein Ring, ein Keks, ein Schlüssel, eine Muschel und ein Edelstein. An der Form erkennt man gut, was man in den Händen hält, und das versuchen wir in den nächsten Minuten zu ertasten. Einen Stapel mit Geisterkarten legt man gut gemischt und verdeckt bereit.

Und so wird gespielt:

Jeder Geist kann bei Holterdiepolter mit 1 – 4 Gegenständen besänftigt werden. Um eine Wirkung zu erzeugen, müssen allerdings die richtigen Talismane auf dem Tisch liegen. Die Geisterfigur stellt man in die Mitte, für alle gut erreichbar. Bevor die Talismansuche beginnt, reibt man mit beiden Händen die 5 Figuren ein wenig. Danach umschliesst man sie mit einer Faust und dreht die Hand, so dass der Handrücken nach oben zeigt.

Holterdiepolter

Wer das Spiel beginnt, wendet nun mit der zweiten Hand die oberste Karte des Stapels. Ein Geist erscheint. Damit wir schnell wieder Ruhe haben fordert er einige Talismane ein. In diesem Fall einen Ring und einen Keks. Nun dürfen alle ihre Faust wieder nach oben wenden und auch wieder öffnen. Mit nur einer Hand arbeitet man die gesuchten Talismane nach draussen auf den Tisch. Finger und Handgelenke dürfen bewegt werden, die zweite Hand ist tabu.

Wer es schafft, den Ring und den Keks auf den Tisch purzeln zu lassen, der schnappt sich sofort die Geisterfigur. Der aktuelle Geist ist besänftigt. Das bringt zur Belohnung ein Glöckchen ein, das man zu den Talismanen in seine Hand einschliesst.

Lässt man aus Versehen falsche Talismane fallen, beginnt man die Suche sofort von vorne. Vielleicht reicht die Zeit, um doch noch erfolgreich zu sein.
Verliert man eines der Glöckchen aus seiner Hand, hat man Pech gehabt. Die Glöckchen sind verloren und landen wieder im Vorrat. Das ist besonders bitter, weil man 5 Glöckchen in seiner Hand benötigt, um die Partie zu gewinnen.

Holterdiepolter

Hat man seine Fingerfertigkeit verbessert, spielt man in der Variante für Fortgeschrittene weiter. Nun darf man nicht mehr in seine Faust schauen. Das spielerische Glück liegt nun ganz allein beim Tastsinn, was die Suche deutlich erschwert.


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Fazit zu Holterdiepolter

Nie hätte ich ein derartiges Spiel in der kleinen Schachtel von Oink Games erwartet. Tolles Spielmaterial und eine klar definierte, einfache Aufgabe warten auf die Spielenden bei Holterdiepolter. Das ist auch Autor Paul Schulz zu verdanken, der mit frischen, simplen Ideen auf sich aufmerksam macht. Color Carpet, Wömmeln oder Outlines möchte ich hier nur kurz erwähnen. Auch Holterdiepolter schwimmt auf einer solchen Kreativ-Welle.

Der Tastsinn ist gefragt. Durch das Reiben der Hände gar nicht so einfach, damit das Gespür bis in die Fingerspitzen erhalten bleibt. Zudem wird die Schwierigkeit bei einem Erfolg erhöht. Die Glöckchen in der Hand sind zwar schön, für die Suche nach Talismanen aber unnötiger Ballast, der gerne quer in der Hand liegt. Also Vorsicht, dass nicht auch ein Glöckchen den Weg aus der Hand findet. Holterdiepolter kann hin und wieder auch ungerecht sein.

Die Spielzeit ist knackig kurz, die Herausforderungen gross und man freut sich, wenn es gelingt, die richtigen Teile in der Hand zu finden. So eignet sich das kleine, kompakte Holterdiepolter jederzeit für eine Partie zwischendurch. Es macht Spass und alle am Tisch sind aktiv dabei. Ein haptisches Vergnügen.

Fakten zu Holterdiepolter

Autor: Paul Schulz | Illustrationen: Juri Sasaki, Rie Kamatsuzaki | Verlag: Oink Games

Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Spieldauer: 15 Minuten
Altersangabe: ab 6 Jahren
Benötigt: Fingerspitzengefühl
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 5 Personen
Richtet sich an: Familie

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