Wolkenschiff – Spielkritik

Wie entsteht der Regen? Jede Wolke ist eigentlich ein Wolkenschiff, das am Himmel über die Felder steuert und rechtzeitig einige Tropfen fallen lässt. Nur mit viel Geschick lässt man es bei diesem kooperativen Spiel regnen und vermeidet Hagel.

Wolkenschiff

Vor der ersten Partie bastelt man kurz am Wolkenschiff, das sich danach gut in der Spielschachtel verstauen lässt. Die Bauanleitung ist verständlich und schon bald entsteht aus Karton, kleinen Ösen und Schnüren ein Schiff, das Regen bringt. Der Schachteldeckel wird zum Maschinenraum, in dem man Schrauben und Blumen auf vorgegebenen Feldern platziert. Der Schachtelboden wird zur Blumenwiese, auf der vier unterschiedliche Arten blühen.

Damit ist Wolkenschiff spielbereit. Es ist ein kooperatives Abenteuer. Das Schiff steuert man über die Schnüre, in die man ganz oben an einer Schleife an einem Finger einhakt. In jeder Runde übernimmt jemand das Kommando. Das ist ganz wichtig, um es an den passenden Stellen regnen zu lassen. Der Ablauf ist geregelt und funktioniert immer gleich.

Und so wird gespielt:

Wer das Kommando hat, würfelt mit den 3 Würfeln des Spiels. Bei einem Sturm-Symbol muss man den Sturm-Marker am Rand der Spielschachtel verschieben. Er ist der Timer des Spiels. Kommt er auf Feld 13 am Schachtelende an, endet die Partie sofort. Bei 3 Sturm-Symbolen gleichzeitig darf man noch einmal würfeln. In den meisten Fällen würfelt man wohl Farben. Für jede Farbe lädt man einen Regentropfen, eine blaue Kugel, ins Wolkenschiff. Die Farben der Würfel zeigen zudem an, welche Felder dringend Wasser benötigen.

Wolkenschiff
Das Wolkenschiff über dem Feld.

Nun ist Geschick gefordert. Je nach Personenzahl schnappt man sich eine oder mehrere Schnüre und hakt sie an einem Finger ein. Jetzt hängt alles vom Kommando ab. Das Schiff muss über das Feld navigiert und die Kugel eines Regentropfens über der eben gewürfelten Farbe abgeladen werden. Das ist möglich über ein grosses Loch, das sich in der Mitte des Wolkenschiffs befindet. Landet ein Tropfen im richtigen Feld, nimmt man sich ein Blumenplättchen aus dem Maschinenraum und legt es passend aus.

Bisher klingt das alles ganz einfach, doch schon bald erscheinen Hagelkörner unter den Blumenplättchen. Der Maschinenraum arbeitet leider nicht immer zuverlässig. Die weissen Hagelkörner kommen dann ebenfalls ins Wolkenschiff, dürfen aber auf keinen Fall auf die Wiese. Liegt ein weisses Hagelkorn in der Wiese, muss man dort ein Blumenplättchen entfernen. Regentropfen und Hagel gemeinsam auf einem Feld heben sich allerdings auf. In diesem Fall passiert dort nichts.

Wolkenschiff
Im Maschinenraum

Bis zu drei Blumenplättchen dürfen zu einer Farbe auf der Wiese. Giesst man später noch einmal dort, besitzt man einen Joker und platziert das nächste Blumenplättchen auf einem beliebigen Feld.

Neben der Geschicklichkeit ist Wolkenschiff auch ein Wettlauf gegen die Zeit. Würfelt man schlecht, steuert man unweigerlich dem Sturm entgegen. Der Sturm-Marker bestimmt, wie oft das Wolkenschiff abhebt – das ist Fluch und Segen gleichzeitig und kann stark variieren. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels lässt sich mit den Plättchen anpassen. Schafft man es, alle Felder rechtzeitig zu giessen?


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Fazit zu Wolkenschiff

Erst einmal ist die ganze Konstruktion des Spiels eine grosse Überraschung. Das Wolkenschiff ist stabil, die Steuerung mit den Schnüren funktioniert einwandfrei, die leichten Kugeln kreisen im Schiff und purzeln hoffentlich in der richtigen Reihenfolge auf die Felder. In allen Besetzungen gibt es genug zu tun, damit die ganze Crew gut beschäftigt ist. Gerade mit 4 Personen und nur einer Schnur am Finger erfordert das Spiel die volle Aufmerksamkeit und eine gute Zusammenarbeit. Das erzeugt Spannung, die sich gegen Ende einer Partie steigert, weil mehr Hagelkörner im Schiff liegen.

Was mir weniger gut gefällt, ist der Sturm-Marker. Die Spielzeit variiert allein mit den Würfeln ziemlich stark, ohne dass man spielerisch etwas dazu tun kann. So kann eine Partie nach 7 Runden bereits zu Ende sein, wenn man immer 2 Sturm-Symbole würfelt. Dann kann man das Schiff noch so gut navigieren, das Ziel erreicht man nicht. Diese Glückskomponente verwässert leider den sonst tollen Geschicklichkeitsteil mit den Regentropfen ziemlich stark.

Grundsätzlich gefällt mir Wolkenschiff (erhältlich ab 13.09 Euro) sehr gut. Der spielerische Teil lädt zum Experimentieren mit den Kugeln und dem Schiff an den Fingern ein. Und natürlich zeigt die Lernkurve in einer Gruppe meist stark nach oben.

Fakten zu Wolkenschiff

Autoren: Die 7 Bazis | Illustration: Jan Bintakies | Verlag: AMIGO

Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Spieldauer: ca. 20 Minuten
Altersangabe: ab 6 Jahren
Benötigt: Gezielter Regen auf der Wiese
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Kinder, Familie

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