50 Clues – Leopolds Schicksal – Spielkritik

Die Geschichte von Maria ist düster. In den vorangegangenen Teilen Das Pendel der Toten und Weisser Schlaf gelang ihr die Flucht aus der Forensischen Klinik. Sie fand ihren Sohn und vollendete die Vorbereitungen für das Aufeinandertreffen mit König Leopold. Bei Leopolds Schicksal begleiten wir Maria ins Finale des Thrillers – und treffen Entscheidungen für sie.

50 Clues - Leopolds Schicksal

Wie immer an dieser Stelle: Es gibt kein konkretes, inhaltliches Geplänkel. Die Story soll man selber erforschen und die eigenen Entscheidungen treffen. Leopolds Schicksal ist der dritte Teil der 50 Clues-Reihe. Immer noch begleiten wir Maria, oder noch besser, wir sind Maria und bewegen uns so durch die Story, wie sie das auch tun würde. Kein einfacher Gedanke, denn Marias Ideen sind wirr und ihr Ziel trotzdem klar. König Leopold, der sich seit Jahren von Körper zu Körper bewegt, soll beseitigt werden. Er verkörpert das Böse, und das muss weg. Allein deswegen ist Maria aus der Psychiatrie geflohen und hat ihre Kräfte gesammelt – für das grosse Finale gegen Leopold.

Mit Karten bewegen wir uns durch die Story, unterstützt von Hinweisen auf der Webseite von 50 Clues. Das Muster hat sich in den bisherigen Teilen absolut bewährt. Man kombiniert rote Gegenstände auf den Karten miteinander oder gibt schwarze Codes ein, um Details zu erfahren oder gar einen nächsten Schritt auszulösen. Hin und wieder trifft man Entscheidungen für Maria und agiert auch unter Zeitdruck. Es ist eine schöne Mischung unterschiedlichster Ideen, die in die Story einfliessen.

50 Clues - Leopolds Schicksal

Immer klarer wird die Intention Marias, verstehen muss man das als „Normaler“ aber nicht. Das Einfühlen in die Person ist nicht einfach und führt zu ziemlich ungewöhnlichen Handlungen. Die eingeführte Story wird nahtlos fortgeführt. Schnell wird klar: Hier wird ein Mord geplant. Aus Marias Sicht in guter Absicht, aber aus Sicht der Spieler?

Das Ende von Leopolds Schicksal wirkt unbefriedigend, hinterlässt die Spieler in gewissem Sinne ratlos. Ein Hoffnungsschimmer bleibt – im Fazit gibt es mehr davon zu lesen.
Die Prozentzahl am Endes der Geschichte gibt den Spieler Auskunft über ihre Leistung. Je höher die Zahl, desto schneller und genauer hat man für Maria agiert.


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Fazit

Die Story und die Spielmechanik überzeugen wie schon in den bisherigen Teilen der Trilogie. Nach und nach lüftet sich der Schleier um die abstrusen Ideen von Maria. Hatte man im ersten Teil noch Mitleid mit ihr und zweifelte an der Richtigkeit der Massnahme gegen sie, erhält man ein klareres Profil von ihr und ihren Abgründen. Die Sichtweise der Täterin ist ungewohnt, Entscheidungen trifft man ungern und gegen den persönlichen Willen. Man begeht spielerisch Taten, die man sonst (hoffentlich!) nicht tun würde. Die Altersangabe ab 16 Jahren ist berechtigt. Die Rätsel sind knackig, aber nicht überfordernd. Leopolds Schicksal nimmt allerdings wieder ein paar Schlaufen, die nicht nötig gewesen wären und fühlt sich nicht ganz so rund an wie der zweite Teil. Doch störend ist das nicht, auch wenn der Escape-Thriller stark von der Story abhängig ist. Das etwas ratlose Gefühl am Spielende bleibt – und löst sich dennoch in Vorfreude auf. In der Fortsetzung soll der Fall aus Sicht der Ermittler aufgerollt werden. Das behagt den Spielern dann wohl etwas mehr.

Alles über Leopolds Schicksal

50 Clues – Leopolds Schcksal | Autor: Jeppe Norsker | Illustration: Jeppe Norsker | Verlag: Game Factory

Spielerzahl: Escape Thriller für 1 – 5 Personen
Spieldauer: ab 90 Minuten
Altersangabe: ab 16 Jahren
Benötigt: Marias vollendeten Plan
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Richtet sich an: Kenner

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