St. Patrick – Spielkritik

Die Legende feiert den Heiligen Patrick als Schlangenbefreier von Irland. So versuchen wir bei diesem Stichspiel den Schlangenbissen gekonnt auszuweichen. Die Reliquien schützen uns dabei bei St. Patrick.

St. Patrick

Des Schweizers Herz schlägt höher: 36 Karten in 4 Farben – das erinnert stark ans Jassen. Und schon während der ersten Partie von St. Patrick werden noch mehr Erinnerungen wach. Doch dazu später mehr. Das Kartenspiel ist irisch angehaucht. St. Patrick verbannte einst alle Schlangen von Irland, weil er 40 Tage lang auf einem Hügel fastete. So lange dauert zum Glück eine Partie nicht, doch mit den Schlangen müssen wir es trotzdem aufnehmen. Schwarz ist die Schlangenfarbe, deren Karten allesamt einen Biss bedeuten. Dazu kommen noch die orange 7 und die weisse 7, die sogar drei Schlangenbisse einbringen. Sämtliche übrigen Karten sind harmlos und folgen ausschliesslich ihrem Kartenwert. 20 Lebenspunkte erhalten alle Spielenden vor Spielbeginn. Denen sollte man Sorge tragen. Besitzt jemand keine Lebenspunkte mehr, endet die Partie.

Zu Beginn verteilt man die Karten gleichmässig an die Spielenden. In der ersten Runde gibt man eine Karte nach links weiter. In späteren Runden bestimmt die Person mit den wenigsten Lebenspunkten, ob 1, 2 oder keine Karten weitergereicht werden.
Dann steigt man in die Reliquien-Phase ein. Die 15 Reliquienmarker auf dem Tisch sorgen für einen kleinen Schutz vor den Schlangen. Der Reihe nach bedienen sich die Spielenden an den Markern und nehmen so viele Reliquien, wie sie wollen. Haben alle nacheinander gepasst und es liegen noch Marker aus, geht es ins Stichspiel. Wurden alle Reliquien genommen, tritt ein Fluch in Kraft. Die Gier bringt allen Spielenden Minuspunkte in der Anzahl der genommenen Marker. Danach reicht man sämtliche Handkarten nach links weiter und startet in eine neue Reliquienrunde. In der Hoffnung, dass diesmal etwas übrigbleibt.

St. Patrick

Das Stichspiel folgt den üblichen Regeln. Die ausgespielte Karte muss farblich passend bedient werden, solange man die Farbe besitzt. Kann man nicht mehr bedienen, ist man frei in der Kartenwahl. Der höchste Wert der ausgespielten Farbe sticht und spielt eine neue Karte aus.

So versucht man, den Mitspielenden seine Biss-Karten unterzujubeln, denn die Schlangenbisse bringen am Ende der Runde Minuspunkte. Die Anzahl der anfangs genommenen Reliquien minimieren die Bisse allerdings. Es kann gut sein, dass man ohne Minuspunkte aus einer Runde kommt. Und Vorsicht: Hat sich jemand „geopfert“ und sämtliche Schlangenbisse gesammelt, wird das belohnt. In diesem Fall erhalten alle Mitspielenden 3 Lebenspunkte Abzug.

St. Patrick

Gespielt werden so viele Runden, bis jemand keine Lebenspunkte mehr besitzt. Die Person mit der höchsten Lebenspunktezahl gewinnt St. Patrick.


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Fazit zu St. Patrick

Hinter St. Patrick verbirgt sich ein klassisches Stichspiel, bei dem man nach Kartenwerten und Farben spielt und einer Farbe ausweicht. In der Schweiz heisst dieses Kartenspiel eigentlich „Schellen-Jass“, bei dem man eben alles sammelt, ausser den Schellen. In diesem Fall alles, ausser den Schlangenbissen. St. Patrick fügt dem Spiel aber vorgängig die Phase mit den Reliquien zu, mit denen man sich schützen kann. Und nicht nur das: Je nach Kartenhand kann man auch das Wechseln der Karten provozieren. Das kostet zwar einige Lebenspunkte, insgesamt aber immer noch weniger, wie wenn man mit schlechten Karten ein dickes Minus einfährt. Da man den Spielverlauf nie exakt voraussehen kann, muss man abwägen, ob sich das lohnt. Danach entwickelt sich ein Stichspiel, bei dem man den Schlangenbissen ausweicht oder alle holen will. In dieser Phase müssen alle Mitspielenden aufmerksam sein, schnell geht ein Spiel ganz plötzlich in eine falsche Richtung. St. Patrick ist ein klassisches Stichspiel, bei dem man Schlangenbissen ausweichen muss. Das funktioniert gut, ist aber nicht ganz neu. Für Jassliebhaber aus der Schweiz würde ich von einem aufgemotzten Schellenjass sprechen. Auch der wird schon seit Generationen überliefert und sorgt für gute und einfache Unterhaltung am Spieltisch.

Fakten zu St. Patrick

Autoren: Haig Tahta, Sacha Tahta Alexander | Illustrationen: Bastien Jez | Verlag: ABACUSSPIELE

Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Spieldauer: 25 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Bisse und Reliquien in Einklang
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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