Ultraviolett – Spielkritik

Zeichnen, raten und kreative Sätze aufs Papier bringen – die Kampfhummeln aus der Schweiz sind wieder unterwegs und bringen mit Ultraviolett geheimnisvolles Licht auf die Zaubertinte. Ein Ratespass, bei dem alle ihr künstlerisches Potenzial nutzen können.

Ultraviolett

Mit Kampf gegen das Bünzlitum oder OMG hat der Schweizer Verlag gezeigt, wo er sich gerne positioniert. Nämlich dort, wo gern und viel gelacht wird und die spielerische Komponente nicht zu ernst genommen wird. Daran knüpft Ultraviolett nahtlos an. Auf einem grossen Spielplan legt man Satzteile aus, schön nach Farben sortiert. Alle nehmen sich einen Sichtschutz, vier Würfel, zwei Stifte, ein Wertungsplättchen und ein Blatt vom Zeichenblock. Das geht ziemlich fix und schon steht man vor der ersten Aufgabe.

Und so wird gespielt:

Erst würfeln alle geheim mit ihren 4 Farbwürfeln. Sie liefern eine Zahlenkombination, mit der man sich einen Satz mit den ausliegenden Satzteilen zurecht legt. „Ein Geist verbuddelt einen staubigen Planeten“ heisst diesmal die persönliche Ausgangslage. In der zweiten Phase wird gezeichnet. Alle versuchen ihren Satz zu Papier zu bringen. Dazu nutzt man einen UV-Stift, dessen Zaubertinte leider von Auge nicht zu erkennen ist. Man zeichnet also sozusagen im Blindflug, damit der Geist auf seinem Planeten unsichtbar auf Papier verewigt ist.

Ultraviolett

Wichtig ist: Die Mitspielenden sollen das Kunstwerk nachher erkennen können. Es lohnt sich also, den Satz geschickt in Szene zu setzen, vielleicht sogar in einzelne Komponenten aufzuteilen. Zeichnerisch ist alles erlaubt, Buchstaben und Zahlen sind natürlich verboten. Wer sein Kunstwerk zuerst vollendet, dreht eine Sanduhr und setzt die anderen Künstlerinnen und Künstler mit wenigen Restsekunden unter Druck.

Nach Ablauf der Zeit darf nicht mehr gezeichnet werden. Wer die Sanduhr gewendet hat, stellt sein Werk zuerst vor. Am Kopf des Zauberstifts befindet sich eine UV-Lampe. Mit dieser Lampe beleuchtet man sein eigenes Werk. Nun gibt es für alle etwas zu sehen. In dieser Ratephase notieren sich alle mit einem zweiten, abwischbaren Stift die vermeintliche Satzkombination auf dem Wertungsplättchen. Dazu genügt es, wenn man die Zahlen notiert, auf denen die vermuteten Satzteile auf dem Spielplan liegen. Es folgt die Wertung.

Ultraviolett

Einen Punkt gibt es, wenn man einen Satz komplett erraten hat. Wer gezeichnet hat, bekommt ebenfalls einen Punkt für jede korrekte Interpretation des eigenen Werkes. Ein Bonuspunkt pro richtiger Interpretation liegt drin, wenn man den Satz in einem einzigen Bild darstellen konnte. Hat man die Sanduhr gewendet und niemand interpretiert das Werk richtig, gibt es einen Minuspunkt. Nur schnell zu sein, reicht nicht aus bei Ultraviolett. Mit einem Punktemarker notiert man die aktuelle Punktzahl auf dem Spielbrett.

Wurden alle Kunstwerke entsprechend gewürdigt und gewertet, räumt man die Satzteile ab und deckt neue auf. Mit dem Erwürfeln eines neuen Satzes geht es in die nächste Runde. Spielen kann man über 5 Runden oder auf eine Punktzahl von 42.

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Fazit zu Ultraviolett

Das Spielprinzip von Ultraviolett basiert auf dem bekannten Spiel Montagsmaler: Zeichnen, raten und sich nebenbei wundern. Und man ahnt es bereits, dass diese Mischung ganz nach dem spielerischen Geschmack der Kampfhummeln ist. Man darf sich während einer Partie amüsieren, wild interpretieren und kultige Kunstwerke in kürzester Zeit erschaffen – ein Volltreffer! Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Sieht das Auge beim Zeichnen aber nichts und die bunt zusammengemischten Satzteile öffnen die Tür zu wilden Spekulationen, gibt das die witzigen Überraschungsmomente in diesem Spiel.

Noch besser wird es, wenn zwei Personen denselben Satz oder fast denselben Satz zeichnen dürfen. Da das niemand vorher weiss, sind Überraschungen garantiert. Oder nennt man DAS künstlerische Freiheit. Die einfachen Spielregeln machen das bekannte Spielprinzip zu einem gelungenen Familienspiel. Das Spielmaterial ist toll. Es liegen zwar viele Zeichenblätter bei, wer aber mit der Zaubertinte in einen Flow gerät, benötigt hier bald Nachschub.

Der Verlag hat für Freunde des derben Humors, den man ebenfalls aus anderen Werken der Kampfhummeln kennt, eine Hardcore-Erweiterung erstellt mit eindeutig zweideutigen Begriffen. Sie ist ebenfalls im Handel erhältlich, gehört aber nicht zur Grundausstattung. Die ist für einmal absolut familientauglich.


Fakten zu Ultraviolett

Autorin: Angela Vögtli
Illustrationen: gloenn.com
Verlag: Kampfhummel Spiele

Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Spieldauer: 30 – 60 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Sichtbaren Satzbau
Wiederspielreiz: sehr gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 3 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie

sehr gutes Spiel

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