Hungrig sollte man dieses Spiel auf keinen Fall starten. Die grossen Waffeln, die Früchte und ein wenig Sahne oder Sirup – Waffelzeit mach richtig Lust auf Waffeln. Dabei muss man sich erst zu perfekten Kombinationen spielen, um am Ende zu siegen.

Das Spielmaterial sieht sehr schön aus. Die grossen Waffeln bieten 25 Legeplätze für Früchte. Einige Plätze sind zu Beginn schon mit Sahne und zwei Früchten belegt. In einem Krug besitzt man 6 Siruptropfen. Auf der Auswahltafel findet man am Rand den Timer, der die 8 Spielrunden und die Zugreihenfolge anzeigt. Auf der Tafel gibt es, zufällig angeordnet, die Zutatenplättchen für die Waffeln. Für jede Fruchtart liegt ein Musterplättchen aus, zudem noch 3 Zielkarten, mit denen man Punkte generieren kann.
Und so wird gespielt:
Waffelzeit ist ein Legespiel. Runde für Runde holt man Zutaten, die man möglichst gut auf seiner Waffel positioniert. Grundsätzlich gibt es am Ende Punkte für Früchte mit Sirup, sowie Sahne mit Früchten und Sirup. Das bedeutet, man darf die Zutaten auf den einzelnen Waffelfeldern stapeln. Doch dazu später mehr.

Die Spielsteine sind auf dem Timer positioniert. Wer ganz vorne steht, zieht seinen Stein zuerst in eine Lücke der Auswahltafel. Die ersten beiden Früchte der gewählten Reihe darf man aus dem Vorrat zu sich nehmen und auf der eigenen Waffel platzieren. Dabei gilt: Die beiden Früchte müssen benachbart platziert werden. Leere Felder dürfen immer belegt werden, auf Sahne zu legen, ist ebenfalls erlaubt. Auf Früchte und auf Sirup kann man keine neuen Früchte legen. Auf der Auswahltafel gibt es auch Sirup oder Sahne zu holen. Sahne legt man sofort auf die Waffel, Sirup kommt in den Krug zur späteren Verwendung.
Die einzige Möglichkeit, Sirup auf die Waffel zur bringen, ist es, wenn man ein Muster erfüllt. Jede Frucht bietet mit der Musterkarte ein gesuchtes Muster an. Legt man beispielsweise drei Kirschen nebeneinander in eine Reihe, darf man sie mit einem Siruptropfen aus dem eigenen Krug schmücken. Die gesuchten Kombinationen sind bei allen Früchten total unterschiedlich. In jeder Partie liegen zudem andere Muster aus.
Nach dem Legen der Früchte überprüft man also die Muster und legt Siruptropfen nach. Am Ende des eigenen Spielzugs wirft man noch einen Blick auf die Ziele. Auch dort sind Kombinationen gefordert, die am Ende Punkte bringen. Wer zuerst ein Ziel erreicht, erhält ein Stück Butter, das man ebenfalls auf der Waffel platziert.

Haben alle ihre Waffeln belegt, zieht man die Spielsteine zurück auf den Timer und erhält die neue Reihenfolge für die nächste Runde. Wer in den hinteren Positionen ist, bekommt neue Siruptropfen. Der Timer bewegt sich einen Schritt um die Auswahltafel und eine Reihe der Auswahlplättchen wird gewendet. Die Auswahl verändert sich in jeder Runde also ganz gering.
Die 8 Spielrunden vergehen wie im Flug, die Waffeln füllen sich mit mehr oder weniger geglückten Sahne-Frucht-Sirup-Kombinationen. Und schliesslich wird abgerechnet. Punkte gibt es für Sahne/Frucht/Sirup oder Frucht/Sirup, sowie für Butter, erfüllte Ziele und einen leeren Sirupkrug. Wer die meisten Punkte hat, sollte auch die leckerste Waffel besitzen. Im Selbsttest darf man das später ausprobieren.
Im Solomodus geht man mit leicht veränderten Rahmenbedingungen auf Punktejagd.
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Fazit zu Waffelzeit
Waffelzeit sieht auf den ersten Blick so locker, lecker, luftig und leicht aus. Die schönen Früchte und die grossen Waffeln sprechen uns extrem an und machen Lust auf Waffeln. Nach den ersten Spielzügen merkt man aber, dass doch etwas mehr hinter dem Spiel steckt, als es die fruchtigen Illustrationen vorgaukeln. Bei Waffelzeit muss man seine Ziele von Beginn an gezielt verfolgen und das hat seine Gründe. Die unscheinbare Regel, Früchte immer benachbart auf die Waffel zu legen, blockiert schnell gewisse Felder und verunmöglicht eine Verbesserung. Einmal gelegte Früchte kriegt man nicht mehr weg.
Und Ziele gibt es reichlich bei Waffelzeit: Die einzelnen Früchtekombinationen, um an Sirup zu kommen, oder einzelne Kombinationen aus Sahne/Frucht/Sirup und Frucht/Sirup, um überhaupt Punkte zu erhalten. So nebenbei noch die drei Wertungs-Ziele, mit denen wichtige Punkte drin liegen. Man arbeitet also an drei Baustellen gleichzeitig und das Legespiel verzeiht keine Fehler. Mit einer falsch gelegten Frucht schmeisst man direkt Punkte von der Waffel.
So hat Waffelzeit mehr Spieltiefe, als es erst den Anschein hat. Will man bei allen Kombinationen mitwirken, entwickelt sich eine knackige Knobelaufgabe, die schon beim Kampf um die Früchte beginnt. Auch um Sirup muss man sich rechtzeitig kümmern, sonst ist der Krug leer, wenn man ihn braucht.
Durch das Stapeln der vielen Elemente wird es auf der Waffel schnell unübersichtlich. Das ist etwas mühsam, wenn man immer 8 Ziele abchecken muss. Trotzdem: Waffelzeit ist ein anspruchsvolles Legespiel im oberen Familienspielbereich. Die fruchtige Waffel muss man sich spielerisch erst verdienen.
Fakten zu Waffelzeit
Autor: Maxime Demeyere | Illustrationen: eggbuttertoast | Verlag: Pegasus Spiele
Spielerzahl: 1 – 4 Personen
Spieldauer: 20 – 40 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Fruchtkombinationen
Wiederspielreiz: gross
Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 – 4 Personen
Richtet sich an: Familie