Get it! – Spielkritik

Sprechen darf man nicht, doch Blicke zuwerfen ist erlaubt. Da die Zeit bei Get it! drängt, sollen es aber zielgerichtete Blicke sein, damit die Gruppe sich möglichst schnell das Ziel erreicht. Ein kleines Partyspiel sorgt für Unterhaltung.

Get it!

Get it! ist nach Durchmarsch und The Choice der dritte Streich des neuen Verlags KENDi Games. Diesmal ist es ein kooperatives Spiel, das man auf Zeit bewältigen muss, um zum nächsten Level zu gelangen. Scheitert die Gruppe zwei mal am selben Level, bedeutet das das Spielende. Im Zentrum des Spiels stehen Zahlenkarten mit Werten von 1 bis 40. Es sind allerdings nie alle Karten im Spiel. Level 1 ist eine reine Zahlenkartenrunde zum Eingewöhnen. In sämtlichen Level mischt man die Karten gut durch und verteilt eine vorgegebene Anzahl an alle Personen. Nun sortieren alle ihre Karten – der höchste Wert muss unten liegen im verdeckten Stapel. Danach reicht man den Stapel weiter. Die Partie beginnt.

Während der ganzen Partie darf nicht gesprochen werden. Wir kennen das Prinzip schon aus The Mind. Jetzt mischen wir noch ein wenig Hanabi ins Spiel. Wir dürfen unsere eigenen Karten nämlich nicht ansehen, wir zeigen sie den anderen. Also wenden alle die oberste Karte ihres Stapels nach aussen. Nun sieht man einige Zahlen, nur die eigene nicht.

Get it!

Da nicht gesprochen werden darf, wirft man der Person mit der kleinsten Zahl möglichst schnell aufmunternde Blicke zu. Wer den tiefsten Kartenwert hat, muss die Karte ausspielen. Also immer gut darauf achten, was die anderen tun. Man möchte ja nicht selber das schwarze Schaf in der Runde sein. Ist man sich sicher, legt man die eigene Karte offen in die Mitte, zieht eine neue nach und neue Blicke wandern hin und her.
In Level 1 spielt man mit 10 Karten, das sollte eigentlich zu schaffen sein in den rund 60 Sekunden Spielzeit.

In den weiteren Level steigert sich die Kartenzahl, zudem kommen einige Sonderkarten ins Spiel. Die mischt man bei Get it! einfach in die Kartenstapel der Spielenden, allerdings nie zuoberst. Grundsätzlich gilt für die Sonderkarten: Kommt eine ins Spiel, muss sie zuerst abgehandelt werden. Es ist also immer die tiefste Zahl.
Was erwartet uns in den weiteren Level? Da gibt es die Lächeln-Karten. Zeigt jemand diese Karte, schenkt man der Person sein schönstes Lächeln. Mit der Augen-Karte darf man die Person nicht ansehen. Man kann aber an ihr vorbeischauen – bis sie es hoffentlich merkt. Zeigt jemand eine Spiegelkarte, darf man sich seine eigene Karte ansehen. Wenn das alle anderen machen, muss man wohl eine Spiegelkarte in der Hand haben, oder? Bei einer Sprechblasen-Karte darf man die Zahlenwerte der Mitspielenden laut aufsagen. Und in Level 6 gibt es doppelte Zahlenwerte im Spiel. Zeigen sich zwei gleiche Werte, muss man die Spielenden nacheinander auf ihr Glück aufmerksam machen.

Get it!

Eine Sanduhr sorgt für das richtige Timing. Es geht manchmal hektisch zu bei Get it!, vor allem wenn mehrere Sonderkarten im Spiel sind. Wie weit kommt die Spielgruppe voran, wenn die Blicke durch die Runde schweifen?


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Fazit zu Get it!

Grundsätzlich liefert Get it! nichts, was nicht schon einmal da war. Aber es bringt eine gelungene Kombination an bestehenden Mechanismen auf den Tisch. Ein wenig The Mind, ein wenig Hanabi, ein wenig Zwinkern – und schliesslich noch ein strenges Tempo-Diktat. Get it! ist ein hektisches Spiel, das Hektik aber eigentlich am wenigsten verträgt. Wer ruhig bleibt, kommt bedeutend weiter, wie wenn man wild gestikulieren seine Augen verdreht. Eine Lernkurve ist in den meisten Spielrunden erkennbar. Level 1 bewältigt man ziemlich rasch. Mit den Sonderkarten kommt zusätzlicher Pep ins Spiel. Man verliert schnell ein paar Sekunden, weil man sich über die komischen Reaktionen der Mitspielenden wundert. Das sind die schönen Momente des Spiels, der Überraschungseffekt, der die Regeln bricht.

Mit jedem Level steigt der Zeitdruck, da mehr Karten im Spiel sind. Da man meist stumm am Tisch sitzt, ist Get it! eher ein ruhigeres Partyspiel, das vor allem im Nachgang für Diskussionen sorgt. Aber es ist erneut ein sehr schönes Beispiel, wie ein einfaches und auf den ersten Blick anspruchsloses Spiel plötzlich die Spielrunde ans Limit bringt. Während der Partie ist ein Timer zu empfehlen. In engen Partien kostet das permanente Starren auf die Sanduhr wertvolle Sekunden. Zudem darf es gern eine grössere Spielrunde sein bei Get it!

Fakten zu Get it!

Autor: Steffen Benndorf | Illustrationen: Christian Opperer | Verlag: KENDi Games

Spielerzahl: 3 – 6 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Zielgerichtete Blicke
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: 4 – 6 Personen
Richtet sich an: Familie

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