Ghost Writer – Spielkritik

Da ist alles drin, was es an Spannung gibt: Geister, Medien, viele offene Fragen und einige Buchstaben. Die übersinnliche Wörtersuche sorgt bei Ghost Writer für so manches „Silencio“, bevor man zu viel offenbart.

Ghost Writer

Wörtersuchspiele und Wörterratespiele haben ja so etwas wie Hochkonjunktur. In regelmässigen Abständen erscheinen neue Exemplar mit immer neuen Ideen. Bei Ghost Writer versuchen wir uns als Medium, das die richtigen Schwingungen in Form von Buchstaben erwartet. Doch während die eine Seite die Fragestellung kennt, tappt die andere im Dunkeln. Zumindest beinahe, denn ein paar Buchstaben bleiben jederzeit übrig. Wer kombiniert sich rechtzeitig zum gesuchten Begriff und weiss, was die Buchstaben uns sagen wollen?
Ein grosser, aufklappbarer Block, einige Objektkarten und einige Fragekarten genügen, um sofort ins Spiel einzusteigen.

Keine Angst, mit dunklen Mächten kriegt man es bei Ghost Writer nicht zu tun. Vielmehr muss man ein wenig kombinieren und Wörter vollenden können. Und doch bleibt bei vielen Begriffen die Ungewissheit, zu welcher Frage sie gehören. Spätestens nach der ersten Partie ist alles klar.

Gespielt wird Ghost Writer in 2 Teams. Jedes Team wählt einen Geist. Er wird sich den knallharten Fragen stellen, die er für die restlichen Teammitglieder, die Medien, beantwortet. Je nach Anzahl der Mitspielenden gibt es einfach mehrere Medien pro Team. Sie sind für das Kombinieren und Raten zuständig und dürfen sich auch geheim absprechen.
Bei Ghost Writer ist höchste Geheimhaltung angesagt. Das gilt vor allem für alle Karten im Spiel.

Ghost Writer

Die beiden Geister wählen auf einer Objektkarte ihr Wort für diese Spielrunde. Sie müssen sich auf ein Wort einigen und nennen die Nummer ihres Wortes. Die Karte bleibt danach verdeckt liegen.
Auch die Medien erhalten Karten: Die 7 Fragekarten dürfen die Medien desselben Teams anschauen, sie dürfen aber auf keinen Fall den fremden Medien gezeigt werden.

In je 8 Spielzügen soll das geheime Wort erraten werden. Die Medien des ersten Teams wählen zwei ihrer Fragekarten aus und geben sie ihrem Geist weiter. Der wählt die für ihn geeignetere Fragekarte aus und gibt sie seinem Team zurück. Die zweite Fragekarte kommt aus dem Spiel. Nun nimmt sich der Geist den Block und notiert seine Antwort langsam in die erste Zeile. In Blockbuchstaben schreibt er Buchstabe für Buchstabe auf, bis… sein Team genug gesehen hat und „Silencio!“ ruft. Das kann nach drei Buchstaben sein, vielleicht auch nach dem letzten Buchstaben. In diesem Fall schreibt der Geist einen Punkt ans Ende seines Wortes. Nun wissen alle, dass das Wort komplett ist. Bringt dieser Hinweis das Team voran?

Diese Buchstaben hören und sehen natürlich auch die Medien des anderen Teams. Doch leider kennen sie die Frage dazu nicht. Was kombinieren sie aus dem Buchstabensalat?
So kann das einige Runden weitergehen. Die Medien erhalten dadurch mehr oder weniger komplette Hinweise, die sie klug in einen Zusammenhang bringen müssen.

Ghost Writer

Statt eine neue Frage zu stellen, kann ein Team auch einen Lösungsversuch wagen. Dann nimmt sich ein Medium den Block und notiert langsam das vermutete Lösungswort. Für jeden richtigen Buchstaben klopft der Geist auf den Tisch. Bei einem falschen Buchstaben stoppt der Geist den Rateversuch und das Spiel geht weiter. Ein Spielzug wurde durch den Rateversuch allerdings verloren.

Bei einem Augensymbol in einer Ratezeile auf dem Block müssen die Medien einen weiteren Buchstaben erfragen. Das kann auch bei einer Antwort des gegnerischen Teams sein. So kann man auch bei alten Begriffen noch einmal nachhaken.

Man erspielt sich also Runde für Runde Antworten oder startet einen Rateversuch. Es gewinnt das Team, das bei Ghost Writer als Erstes den gesuchten Begriff errät. Gibt es nach 16 Spielzügen keine Lösung, war das Wetter wohl zu schlecht für die Übersinnlichkeit, niemand gewinnt.

Zu dritt spielt man Ghost Writer als einzelne Medien. Der Geist arbeitet dann für beide Teams.


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Fazit zu Ghost Writer

Das „Wörter raten“ erfreut die Spielrunden immer wieder aufs Neue. Da darf in Gruppen geknobelt werden und erspielte Gemeinsamkeiten wachsen am Tisch. Hunch! oder Codenames sind bekannte Vertreter dieses Genres. Immer steht ein besonderer Kniff im Mittelpunkt des Geschehens, so auch bei Ghost Writer. Man erhält ziemlich viele Informationen, kennt aber die Fragestellung von der Hälfte der Hinweise nicht. Dadurch beginnt ein doppeltes Raten. Frühzeitige „Silencio!“-Rufen bringen einen Buchstabenmangel, den man ebenfalls erst verarbeiten muss. Das Übersinnliche bei Ghost Writer ist das Erahnen von Buchstaben, Wörtern und Herleitungen. Das macht eine Menge Spass und freut umso mehr, wenn ein Ansatz sich als richtig erweist. Auf die Fragekarten sollte man sich nicht zu sehr verlassen. Mal passen sie besser, mal schlechter zu einem Begriff. Nur der Geist weiss Bescheid und wird möglichst geistreich antworten. Zusammengefasst kann man als sagen: Aus einer totalen Mangellage muss man bei Ghost Writer möglichst viel erkennen – das macht den Reiz und den Unterhaltungswert des Spiels aus.

Fakten zu Ghost Writer

Autoren: Mary Flanagan & Max Seidman | Illustrationen: Spring Yu | Verlag: Pegasus Spiele

Spielerzahl: 3 – 8 Personen
Spieldauer:  15 – 30 Minuten
Altersangabe: ab 12 Jahren
Benötigt: Geistreiche Antworten
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: kein 2er-Spiel
Beste Spielerzahl: ab 4 Personen
Richtet sich an: Familie

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