Sherlock – Tod am 4. Juli – Spielkritik

Sherlock – Tod am 4.Juli ist ein Fall der kleinen Sherlock-Kartenspielreihe. Im kompakten Format der kleinen Schachtel gibt es wieder einen Mord aufzuklären. Diesmal allerdings mit hohem Schwierigkeitsgrad.

Sherlock - Tod am 4. Juli

Die Sherlock-Fälle löst man genau ein Mal, danach kann man die Schachtel weiterreichen. Man zerstört keine Karten, aber mit der Lösung des Falles verpufft natürlich der gesamte Wiederspielreiz. Das Spielsystem wird Q-System genannt. Der Fall wird kooperativ von der ganzen Gruppe gelöst. Man spekuliert, diskutiert und tauscht Informationen aus. Viele Fakten türmen sich auf dem Spieltisch, doch nicht alle sind relevant. Und genau darum dreht sich das Spiel auch: Irrelevante Fakten sortiert man aus! Blöd nur, dass man lange nicht weiss, was relevant und was irrelevant ist. Es braucht ein wenig detektivisches Gespür und eine Portion Kreativität – in seltenen Fällen sollen auch 1000 Folgen „Tatort“ genügen.

Jeder Spieler hält immer drei Karten auf seiner Hand. Darauf findet man Hinweise oder Bilder. Die Karten erscheinen in zufälliger Reihenfolge im Spiel. Nicht alles darf man den Mitspielern nennen. Unterstrichene Angaben kommuniziert man offen. Eine Diskussion ist jederzeit möglich, Sherlock spielt man aber der Reihe nach. Der aktive Spieler entscheidet, ob er eine Karte abwirft oder offen auf den Tisch legt und sämtliche Informationen zugänglich macht.

Sherlock - Tod am 4. Juli

Zum Fall: Am 4. Juli findet der Gärtner in der Nähe des Gutshauses der Familie Rockvalley eine Leiche. Wer ist diese Person? Wer ist der Mörder? Und was geschah überhaupt? Zum Start erhalten die Detektive einen Plan des Anwesens. Der Familie muss es gut gehen, das Anwesen ist gross. Die Spieler legen nun neue, wichtige Hinweise auf den Tisch oder werfen unnütze Karten ab. Mindestens 6 Karten müssen insgesamt abgeworfen werden, damit man noch im Spiel bleibt.

Sherlock - Tod am 4. Juli

Das Spiel endet, wenn über sämtliche Karten entschieden wurde. Und eine Entscheidung muss her, denn irrelevante Karten, die am Ende auf dem Tisch liegen, bringen Minuspunkte. Die kann man locker wettmachen, wenn man im Finale die 10 Fragen zum Fall richtig beantwortet. Im Multiple Choice-Verfahren deckt man den Fall hoffentlich auf. Das funktioniert nur, wenn man vorher eine Ahnung der gesamten Story und sich über den Ablauf einig ist. Mit den Endpunkten reiht man sich in der Sherlock-Hierarchie ein und erhält eine Rückmeldung über die investigative Leistung.


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Fazit

Sherlock – Tod am 4.Juli war unser dritter Fall der Reihe. Nach zwei mittleren Fällen folgte als vorläufiger Abschluss ein hoher Schwierigkeitsgrad. Das Spielsystem gefällt mir immer noch sehr gut. Man darf sich nicht zu sehr verkopfen, nimmt Informationen auf und entscheidet aber auch grosszügig, was man abwirft. Es gibt einige falsche Fährten im Spiel und je nach Reihenfolge der Karten ist es schwierig, zu taxieren, in welche Richtung es gehen soll. Man taucht in die Story ein, verfolgt verschiedene Geschichtsstränge und kombiniert sich durch. Trotzdem vermochte uns die Story von Sherlock – Tod am 4. Juli nicht zu überzeugen. Ohne Details zu verraten, aber hier fischt man Indizien-mässig echt im Trüben. Wir haben den Fall zwar in weiten Stücken gelöst, doch der Weg dahin zeichnet sich vor allem durch Fantasie aus. Man konstruiert sich eine Story zusammen, aber wirklich Hand und Fuss hat sie nicht. Wenn sich die Komplexität des Spiels im Ausdenken aller irgendwie möglichen Begebenheiten widerspiegelt, verliert die an sich sehr gute Idee an Attraktivität, weil man nicht weiss, wie man eine derartige Story herleiten soll. Am Ende einfach einen Glückstreffer zu landen, ist dann doch zu wenig. Wir bleiben trotzdem vorerst dran – und empfehlen noch einmal Sherlock – Letzter Aufruf.

Alles über Sherlock – Tod am 4. Juli

Sherlock – Der Fluch des Qhaqya | Autoren: Josep Izquierdo, Marti Lucas | Illustration: Alba Aragon | Verlag: ABACUSSPIELE

Spielerzahl: Kartenspiel für 1 bis 8 Personen, hoher Schwierigkeitsgrad
Spieldauer: 60 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Äusserst findige Detektive mit Fantasie
Wiederspielreiz: ok

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 3-4 Spieler
Richtet sich an: Familien, Kenner

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