Tribes – Spielkritik

Über drei Epochen begleitet man den eigenen Stamm in der Entwicklung der Menschheit. Welche Bereiche treibt man voran? Tribes – Aufbruch der Menschheit ist ein Zivilisationsspiel für die ganze Familie, das auch Überraschungen zulässt.

Tribes - Aufbruch der Menschheit

Auf dem Spielplan sind die drei Epochen der Altsteinzeit, Jungsteinzeit und Bronzezeit farblich erkennbar. Doch nur die Errungenschaften der Altsteinzeit liegen offen. Man arbeitet sich langsam vor. Erst wenn eine Fähigkeit beherrscht wird, eröffnet sich eine neue in der nächsten Epoche. Auf dem Spielplan liest man auch den Fortschritt des eigenen Stammes ab in den Bereichen Nachwuchs, Bewegung, Erkundung und Stärke. Das Herzstück des Spiels, die Aktionstafeln, reihen sich oberhalb des Spielplans aneinander, bereit für die Auswahl.

Nun muss man nur noch die Entwicklung des eigenen Stammes vorantreiben. Dazu bewegt man seine Stammesmitglieder auf den eigenen Landschaftstafeln. Mit drei zufälligen Teilstücken beginnt man die Partie. Schon bald weitet sich der eigene Horizont aus und mit ihm auch die Population und der Bewegungsradius.

Tribes - Aufbruch der Menschheit
Die Errungenschaften der Epochen

Zentral bei Tribes ist die Aktionswahl. Aus den ausliegenden Tafeln wählt man den nächsten Schritt der eigenen Entwicklung. Dabei gilt: Die erste Aktionstafel ist kostenlos, für jede weiter hinten liegende bezahlt man eine Muschel. Die legt man auf die übersprungenen Aktionstafeln und macht sie so gleichzeitig attraktiver für die Mitspieler, die später ihre Auswahl treffen. Nach dem Ausführen der Aktion legt man die Tafel ans Ende der Reihe. Es wird ein wenig dauern, bis sie wieder in den vorderen Regionen auftaucht.

Die Aktionsmöglichkeiten sind überschaubar. Wählt man den Nachwuchs, setzt man neue Stammesmitglieder auf ein bereits besetztes Landschaftsfeld. Der Fortschrittsmarker zeigt an, wie viel Nachwuchs man einsetzt. Mit der Aktion Bewegung kommt Schwung ins eigene Volk. Der Fortschrittsmarker zeigt an, wie viele Schritte Stammesmitglieder in der Landschaft zurücklegen können. Mit Erkundung zieht man zufällig neue Landschaftsfelder aus einem Beutel und ergänzt die bestehende Landschaft. Auch hier orientiert man sich am Fortschrittsmarker. Einige Aktionstafeln besitzen eine Doppelfunktion, von denen man eine auswählt. Unter ihnen die Errungenschaft: Erfüllt man ein Epochenziel, bringt man seinem Stamm eine wichtige Fähigkeit bei. Dafür müssen die eigenen Stammesmitglieder auf den dafür benötigten Landschaftsplättchen stehen. Als Belohnung locken Siegpunkte und ein Voranschreiten bei einem der Fortschrittsmarker.

Tribes - Aufbruch der Menschheit

Es folgt also ein Taktieren um die besten Plätze, um geeignete Fortschritte für das eigene Volk. Die Ziele werden in den ausstehenden Epochen anspruchsvoller, die Entwicklung treibt das Spiel zugleich voran.
Nun gibt es noch kleine, aber feine Besonderheiten bei Tribes. Beim Erlernen gewisser Fähigkeiten erscheinen Ereignistafeln im Spiel. Sie reihen sich an die Aktionstafeln und müssen ebenso behandelt werden. Gute Ereignisse schnappt man sich natürlich gerne, Katastrophen umgeht man – zumindest so lange, bis die Muscheln auf den Plättchen für eine angemessene Entschädigung sorgen. Für viele Ereignisse ist die Stärke des Stammes entscheidend.
Bei den Errungenschaften schreitet man normalerweise vertikal voran. Mit einem Pfeilplättchen kann man ein Mal im Spiel die Regel brechen und auch diagonal die Epoche wechseln.

Das Spielende wird eingeläutet, wenn eine bestimmte Anzahl von Ereignistafeln der letzten Epoche abgehandelt wurden. Am Ende entscheiden die Siegpunkte das Spiel. Für Epochenziele hat man während der Partie sofort Punkte erhalten, dazu addiert man Fortschrittspunkte, Mehrheiten bei Stammesmitgliedern und Landschaftsfeldern.


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Fazit

Tribes – Aufbruch der Menschheit ist ein Zivilisationsspiel mit geringem Schwierigkeitsgrad. Das Spiel ist gut verzahnt, die Aktionen müssen überlegt sein. Man hat verschiedene Baustellen, die man vorantreiben möchte. Doch was ist gerade sinnvoll? Zentral ist die Wahl der Aktionen und wie viel man dafür bezahlen muss/kann. So sollte man in der Planung flexibel bleiben, da nicht alles jederzeit erhältlich ist. Denn in Tribes steckt auch viel Zufälliges: Das Ziehen der Landschaftsfelder, die Ereignisse und das Aufdecken der neuen Epochenziele. Diese Elemente machen Tribes zu einem Familienspiel, bei dem man zwar planen kann, sich aber immer wieder neu orientieren muss. Das bringt den Vorteil, dass man sich nie in einer ausweglosen Situation befindet. Man kann sich jederzeit in eine Richtung entwickeln, am Ende entscheiden die Punkte. Was mir besonders gut gefällt: Am Ende der Spielanleitung werden im thematischen Hintergrund die wichtigsten Begriffe familiengerecht erläutert. Tolle Sache.

Alles über Tribes – Aufbruch der Menschheit

Tribes – Aufbruch der Menschheit | Autor: Rustan Hakansson | Illustration: Claus Stephan | Verlag: Kosmos

Spielerzahl: Brettspiel für 2 bis 4 Personen
Spieldauer: 45 Minuten
Altersangabe: ab 10 Jahren
Benötigt: Fortschritt, Errungenschaften und schöne Landschaften
Wiederspielreiz: gross

Geeignet für 2 Spieler: gut
Beste Spielerzahl: 3 Spieler
Richtet sich an: Familien

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