Iquazú – Spielkritik

Der Wasserfall von Iquazú könnte Teil des Filmes Avatar gewesen sein. Die Illustrationen erinnern auf jeden Fall zuerst an die fremden Wesen. Aber der Wasserfall lebt und gibt Runde für Runde neue Geheimnisse preis. Eine sehr schöne Spielidee.

IquazuDas Volk der Inox will seine Edelsteine verstecken in den Felsritzen hinter dem Wasserfall. Wasserdrache Silon hält den Wasserfall an einigen Stellen auf, so dass nun die Spieler ihre Edelsteine in die Felsritzen legen können. Eine wunderschöne Geschichte verbirgt sich hinter Iquazú, wunderschön illustriert von Stephanie Böhm. Und auch die Aufmachung punktet grandios. Der Wasserfall verschiebt sich auf Schienen von links nach rechts und gibt Spalte für Spalte neue Geheimnisse frei.

5 Spalten liegen offen und zeigen die Farbe der mutigen Kletterer, die die Edelsteine verstecken können. Gesteuert wird Iquazú über Handkarten. Das Limit beträgt 12 Karten, jedoch am Ende des eigenen Spielzuges. Der Reihe nach erledigen die Spieler ihre Aktionen. Erst wählt man, ob man vier Karten vom Nachziehstapel nimmt ODER Karten ablegt und einen Edelstein platziert. Die Spaltenreihe gibt die Anzahl der zu legenden Karten vor. In der Farbe müssen sie zudem passend sein zum Platz in der Felswand.
Ein Spieler ist der Hüter der Wasserbox, denn Drache Silon arbeitet nicht ganz zuverlässig. Von Zeit zu Zeit tropft es von der Decke und eine Ritze wird mit Wasser gefüllt.
Viel besser ist die Edelsteinbox. Sie zeigt an, wer der aktuelle Spieler ist und wird im Kreis herumgereicht. Wer mit den passenden Handkarten eine Ritze füllt, legt einen Edelstein seiner Farbe auf den Spielplan. Edelsteine legt man in eine beliebige Spalte. Auch die hinteren, teureren Spalten bringen ihre Vorteile in der Zwischenwertung. Die wird ausgelöst, wenn die vorderste Spalte komplett gefüllt ist, mit Edelsteinen und Wassertropfen. Das löst eine vertikale Wertung aus. Für die Edelsteinmehrheit in dieser Spalte gibt es Punkte. Doch auch horizontal gibt es wichtige Boni zu gewinnen. Daher lohnt es sich, die Ritzen auch quer zu füllen. Punkte, zusätzliche Karten, Joker oder eine weitere Aktion locken die Spieler, den Wasserfall auch horizontal zu begehen.

Iquazu

Nach der Zwischenwertung verschiebt sich der Wasserfall wie von Zauberhand nach links, legt recht eine neue Bonusplättchen-Reihe frei und das Taktieren um die besten Plätze geht weiter.

Iquazu

Mit der Wertung der drittletzten Felsspalte endet Iquazú. Wer die meisten Punkte ergattert hat, gewinnt.

Fazit

Iquazú ist ein wunderschönes Spiel mit einem fantastischen Spielaufbau. Der Wasserfall bewegt sich spielerisch und bringt neue Bonusplättchen ans Tageslicht. Am Wasserfall sammelt man Karten und legt sie möglichst gut an. In den Felsritzen geht es um Mehrheiten. Ob nun die schnellen Punkte oder die attraktiven Bonis mehr locken, muss jeder Spieler selber entscheiden. Das Spielprinzip ist schnell begriffen, eine Partie verläuft flüssig. Man bewegt sich auf einem spannenden Familienspiel-Niveau, das sich mit seinem tollen Material von anderen klar abhebt. Hier zählt auch das Erlebnis, mit den vielen Edelsteinen, dem Wasserfall und den Wassertropfen. Sehr schön gemacht!

Iquazú | Autor: Michael Feldkötter | Verlag: HABA
Brettspiel für 2-4 Personen | Spieldauer: 50 Minuten | Ab 10 Jahren | Benötigt: Edelsteine in den besten Reihen | Wiederspielreiz: gross 

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