Kartel – Spielkritik

Dem Verlag Helvetiq scheinen es die Gangster ein wenig angetan zu haben. Nach dem tollen Bandido jagt man in Kartel als Ermittler erneut Gangsterbosse und ihre Komplizen. Zumindest so lange, bis das Gefängnis voll ist.

KartelDer innovative Schweizer Verlag kommt mit diesem Spiel mit einem neuen Schachtelformat daher. Nach der übergrossen Streichholzschachtel und der ganz kleinen Box ist es nun ein längliches Format, das die Aufmerksamkeit erregt. Über 40 Spielchips füllen die Schachtel, die man zu Beginn im Kreis zufällig auslegt. Nur der Ermittler unterbricht die Reihe der Gangster, Komplizen und Schmiergelder. In der Kreismitte liegt das Gefängnis. Noch ist es leer, doch der Ermittler wird gleich so gut arbeiten, dass die Zellen schnell gefüllt sind.

Der Reihe nach würfeln die Spieler ihren Wert, der zwischen 2 und 4 liegt. Der Würfel zeigt die maximale Laufzahl des Ermittlers an, der auch eher stillstehen kann. Er bewegt sich von Chip zu Chip. Sein neuer Standort führt eine Aktion herbei. Einen Komplizen-Chip nimmt er zu sich. Ein bis drei Komplizen in einer der 7 Clanfarben gibt es zu gewinnen. Komplizen sind am Ende direkte Punkte wert, wenn… ja, wenn der Gangsterboss dann im Gefängnis sitzt. Ist er bei Spielende noch auf freiem Fuss, bringen Komplizen sogar Minuspunkte.
Genau gegenteilig verhält es sich mit dem Schmiergeld. Nimmt man sich einen Schmiergeld-Chip (ebenfalls in der passenden Clan-Farbe), punktet man nur, wenn der Gangsterboss am Ende in Freiheit ist.

Kartel

Daher verfolgen die Spieler im Laufe einer Partie unterschiedliche Ziele. Soll ein Gangsterboss ins Gefängnis oder nicht? Landet man auf einem Gangsterboss-Chip, ist der Boss überführt und die entsprechende Clanfarbe punktet bei allen Spielern. Mit dem fünften Boss im Knast endet das Spiel. Der Gewinner steht nach Plus- und Minuspunkten fest.

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Fazit

Kartel ist ein sehr schnell gespieltes Laufspiel. Meist dauert eine Partie keine 15 Minuten. Die Entscheidungsfreiheit ist klein und stark vom Würfelglück und der möglichen Laufzahl geprägt. In kleineren Gruppen kann man mit den Clanfarben noch ein wenig Taktieren. In grösseren Spielgruppen sammelt man, was man eben kriegt, da die Chips schneller weg sind, als man ermitteln kann. In den wenigsten Partien drehte der Ermittler eine komplette zweite Runde, die Zeit ist also knapp. Eher bringen die Spieler ihre Punkte ins Trockene und den Boss in den Knast. So entwickeln sich ereignisarme Spielrunden, die eben fast nur vom Würfelglück und dem Erreichen der grossen Komplizen-Chips entschieden werden. Eine kurze Spielzeit erfordert in der Regel keine riesige Herausforderung an die Spieler. Ein wenig mehr Entscheidungsspielraum hätte es aber doch sein dürfen.

Kartel | Autor: Reiner Knizia | Verlag: Helvetiq
Spiel für 2-6 Personen | Spieldauer: 15 Minuten | Ab 6 Jahren | Benötigt: Würfelglück in den passenden Farben | Wiederspielreiz: ok

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