Stefan Brück – Produktmanager alea

Stefan Brück ist Redakteur und Produktmanager von alea, einer Marke von Ravensburger. Mit Die Burgen von Burgund und Artus und die Ritter der Tafelrunde hat der Verlag eben erst zwei Brettspiele veröffentlicht, die in Spielerkreisen freudig erwartet wurden. Also ein guter Grund für brettspielblog.ch, um nachzufragen.

Was macht ein Spiel denn zu einem alea-Spiel?
Stefan Brück (S.B.): Schwer zu sagen. So unterschiedlich zu Spielen anderer (anspruchsvoller) Verlage sind die alea-Spiele ja auch gar nicht. Ich denke, wir legen hier alle dieselben Kriterien zugrunde: langanhaltende spielerische Herausforderung, langanhaltender Spielspaß auf stetem hohen Niveau, möglichst große Strategievarianz (soll heißen: mehrere verschiedene Wege können zum Sieg führen), Abwechslung in Material und Spielkern, nicht zu verkopft/grübellastig, lückenlose Regeln etc.

Wie wird ein neues alea-Spiel denn ausgewählt?
S.B.: Wir testen mal mehr, mal weniger Spiele auf Herz und Nieren, engen den Kreis nach und nach ein und entscheiden dann zu einem Zeitpunkt X, dass es das ist und die anderen (noch) nicht … Und dann fängt erst die eigentliche Arbeit an! ;o)

Wie weit laufen die Planungen in der Verlagsarbeit für ein neues Spiel bereits im Voraus?
S.B.: Wie oben geschrieben: Wenn der Zeitpunkt X eingetreten ist, geht´s voran, ungeachtet möglicher Zeitabläufe. Der Zeitpunkt X variiert aufs Jahr gesehen immer wieder stark, da man nicht immer im Januar diesen, im März jenen und im Mai den entscheidenden Schritt machen kann, dafür ist das Angebot und das Eintreffen verfolgenswerter Prototypen zu unterschiedlich und somit im Grunde kaum planbar. Mal hat man 6, 7 gute Protos „in der Mache“, mal ist man über den einen froh – und mal hat man auch gar keinen …

Wie stark beeinflussen die zwei grossen Spielmessen (Nürnberg, Essen) die Verlagsarbeit?
S.B.: Nun, klar, das sind natürlich *die* zwei Zeitpunkte jedes Spieleverlages im Jahr. Essen ist für uns als Macher anspruchsvoller Spiele unbestritten die wichtigere Messe. D.h. es ist schon unser aller Ziel, dort produzierte Spiele präsentieren zu können. Ist allerdings im Sommer bereits absehbar, dass wir dies nicht pünktlich schaffen werden, entscheiden wir bereits frühzeitig, dass es bei gut spielbaren Prototypen bleiben wird, um so das Feedback und die diversen Eindrücke von der Messe noch in das finale Produkt mit einfließen lassen zu können (wie es zuletzt bei ‚Die Burgen von Burgund‘ der Fall war – und ich denke, das Ergebnis spricht für sich und diese Vorgehensweise). Umgekehrt formuliert soll dies auch anklingen lassen: Wir würden für keine Messe dieser Welt und zu keinem Zeitpunkt ein Spiel veröffentlichen, das aus unserer Sicht noch nicht „fertig“, „reif“ dafür ist (da dies zwar kurzfristig erfolgreicher sein mag, mittel- und langfristig aber zu keinerlei positivem Ergebnis führen kann!)

Es wird immer ein grosses Geheimnis gemacht, wenn es um zukünftige Spiele geht. So versuche ich es einmal auf diesem Weg: Was ist thematisch demnächst von alea zu erwarten?
S.B.: Zu Essen planen wir eine – aufwändige; neudeutsch würde man wohl sagen:“gepimpte“ – Jubiläumsausgabe zu unserem größten Erfolgsspiel, Puerto Rico, das vor 10 Jahren in Essen erstmalig (und mit nie mehr dagewesenem Erfolg) präsentiert wurde. Und für Frühjahr 2012 ist wieder ein Spiel in der mittelgroßen Box geplant, aber das kenne auch ich bislang noch nicht einmal ansatzweise … ;o)

Stefan Brück, besten Dank für das Interview. Wir erwarten natürlich gerne weitere anspruchsvolle und spannende alea-Spiele in Zukunft.

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