Fabelsaft – Spielkritik

Endlich mal ein Spiel ohne Gewalt, ohne Machtkämpfe, kein Kampf um Ruhm und Ehre – einfach Fabelsaft! Hier spielt man munter seine eigenen Früchtchen runter, lässt sich von fröhlichen Tieren inspirieren. Das freut die Juice Generation und das Spielerherz.

Die Spielregeln von Fabelsaft sind einfach und beschränken sich auf 2 Aktionsmöglichkeiten. Durch die vielen Karten verändert sich das Spiel laufend, erfindet neue Aktionen. Und ebenfalls speziell: Würden zwei Gruppen mit dem Spiel gleichzeitig starten, wären die Voraussetzungen schon ab der 2. Partie unterschiedlich.
Beim Start liegen 6 Aktionskarten auf dem Tisch. Von jeder Karte gibt es 4 Exemplare. Ein Tier steht jeweils Pate für die entsprechende Aktion. Es genügt, gerade mal die Aktionen der aktuell ausliegenden Karten zu kennen. Was später ins Spiel kommt, führt man nach und nach ein. 2 Fruchtkarten erhält man als Startkapital. Früchte sind die Währung des Spiels und wollen zu einem Fabelsaft gepresst werden. Der Reihe nach führen die Spieler ihren Spielzug durch. Die Möglichkeiten sind äusserst übersichtlich:
– Man stellt seine Spielfigur auf eine Karte und führt die dort angegebene Aktion aus. Steht bereits eine andere Spielfigur dort, gibt man ihr eine Fruchtkarte.
– Man stellt seine Spielfigur auf eine Karte und kauft sich den Fabelsaft, mit den darauf angeforderten Früchten. Nach jedem Kauf zieht man eine neue Aktionskarte vom Nachziehstapel in die Auslage.

Die Auslage vergrössert sich schon in der ersten Partie. Es kommen neue Aktionskarten hinzu. Nicht ganz zufällig, denn die Karten sind schön durchnummeriert. Man weiss, was nachkommt. Doch es kann vorkommen, dass Karte Nummer 4 lange auf dem Tisch liegen bleibt – und immer noch dort liegt, wenn Karte Nummer 20 im Spiel erscheint. Das Spiel verändert sich laufend. Während es gemächlich beginnt (Nimm 2 Fruchtkarten, ziehe auf 3 Früchte nach, tausche 1 Banane für 2 Früchte), entwickelt sich schon bald ein Früchtemarkt oder erscheint ein Dieb.
Das übergeordnete Ziel bei Fabelsaft bleibt immer gleich: Die gegebenen Aktionen so gut nutzen, dass man die passenden Früchte sammeln und (je nach Spielerzahl) eine gewisse Anzahl Fabelsäfte kaufen kann.

Erreicht ein Spieler das Ziel, endet eine Partie. Und während bei anderen Spielen die Erklärung hier endet, beginnt sie bei Fabelsaft wieder von vorne. Die nächste Partie ist schnell vorbereitet. Erspielte Fabelsaft-Karten verschwinden aus dem Spiel, die aktuelle Auslage bleibt. So ist garantiert, dass sich Fabelsaft ständig weiterentwickelt. 59 Aktionskarten befinden sich in der Spielschachtel, also eine ganze Menge Spielzeit. Unterbricht man mit einer Spielrunde, teilt man die Karten in Plastiktüten auf und startet beim nächsten Mal wieder am letzten Endpunkt. So einfach geht das.

Fazit

Fabelsaft ist im Grunde ein einfaches Familienspiel. Die Spielmöglichkeiten bleiben immer gleich und wirken mit der Zeit ein wenig repetitiv. Was sich verändert ist die Auslage mit den Aktionskarten. Dort gibt es Kombinationen, die eine schnelle Partie ermöglichen. Es gibt aber auch solche, bei denen man sich gegenseitig um Kopf und Kragen spielt. Das macht auch die Faszination des Spiels aus. Was kommt da wohl noch? Autor Friedemann Friese hat da ganz viele Ideen in sein Fruchtspiel gepackt. Mit vier oder fünf Spielern macht Fabelsaft viel Spass. Konkurrenz belebt das Geschäft, die Aktionen müssen dann sorgfältig ausgesucht werden. Fabelsaft ist kein Spiel, das tief gründet und ins Komplexe abdriftet. Es ist ein Spiel, dass sich flott und ohne Probleme runterspielen lässt, bei dem sich die Gegebenheiten aber doch immer abwechslungsreich verändern. Damit ist es ein absolut fruchtige Angelegenheit!

Fabelsaft | Autor: Friedemann Friese | Verlag: 2F-Spiele
Kartenspiel für 2-5 Personen | Spieldauer: 20-30 Minuten | Ab 8 Jahren | Benötigt: Früchte, Säfte, fabelhafte Tiere | Wiederspielreiz: gross

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