Kannste Knicken – Spielkritik

Ein Roll & Write – Spiel, bei dem auch mal die Blätter gefaltet werden. Kannste Knicken ist beim schnellen Würfelspiel Programm. Mit 4 Leveln steigert man die Anforderungen ein wenig. Wer erreicht die Ziele auf den Spielplänen zuerst?

Kannste Knicken

Der Schreibblock beinhaltet gleich vier unterschiedliche Zettel mit den vier Leveln des Spiels. Auf den ersten Blick sieht man quadratische Felder mit kleinen Symbolen oder Zahlen, die Rückseite ist in den Ecken ebenfalls bedruckt. Ein schwarzer und ein weisser Würfel gehören ebenfalls zum Spiel, mit den beiliegenden Filzstiften notiert man seine Kreuze auf dem Zettel. Kannste Knicken gehört zur Reihe der Klein & Fein – Spiele von Schmidt, so wie Man muss auch gönnen können, Dizzle oder Ganz schön clever. Das Grundprinzip bleibt bei allen Level gleich. Und das schauen wir uns zuerst an.

Der aktive Spieler würfelt mit weiss und schwarz und wählt einen Würfel für sich aus. Auf den Würfeln findet man nicht die Standard-Zahlen, manchmal erscheinen dort sogar zwei Zahlen (1 und 1, 3 und 2). Der aktive Spieler trägt auf einem Spielzettel die gewählten Schritte ein. Dazu startet er an einem der vier Start-End-Punkte, kreuzt sich waagrecht oder senkrecht durch das Blatt und setzt am Ende einen neuen Start-End-Punkt. Das macht man mit einem eingekreisten Kreuz. Die Mitspieler nehmen die Zahl(en) des liegen gebliebenen Würfels und tragen ebenfalls Kreuze auf ihrem Zettel ein.

Kannste Knicken

Mit den Kreuzen versucht man, Symbole auf dem Zettel zu treffen. In Level 1 sind das Smilies oder Zahlenfelder, die als Bonus sofort weitere Kreuze auslösen. Die Smilies befinden sich in den Ecken des Spielzettels im Rahmen eines kleinen oder grossen Quadrates. Erwischt man alle Smilies im kleinen Quadrat, entscheidet man sich, ob man die Ecke knicken will. Auf der Rückseite erscheinen dann wie von Zauberhand neue Felder und ein Zielstern. Alternativ wartet man ab, um das grosse Quadrat zu erfüllen und weitere Smilies zu sammeln. Beim Knicken des grossen Quadrates erhält man einen Bonus: Man darf die weisse oder schwarze Zahl um 1 erhöhen oder ebenfalls den schwarzen oder weissen Würfel des aktiven Spieler benutzen. Damit lässt es sich natürlich viel genauer auf ein Ziel spielen.

Von gesetzten Start-End-Punkten darf man jederzeit mit einer neuen Zahl starten. Es ist auch möglich, den Weg rückwärts zu gehen, um zwischendrin einen neuen Start-End-Punkt zu setzen. Auf den vier geknickten Seiten findet man jeweils einen Zielstern, einen letzten in der Mitte des Zettels. Wer zuerst alle Sterne ankreuzt und miteinander verbindet, gewinnt Kannste Knicken.

Kannste Knicken

In den weiteren Level steigert sich die Schwierigkeit ein wenig. Bei Level 2 erscheinen Eisfelder, auf denen man rutschen kann. In Level 3 läuft man auf Sternfeldern Kurven und bewegt sich auf Beamfeldern kreuz und quer über den Zettel. Und im komplexeren Level 4 faltet man gleich doppelt, um am Ende die Zielfelder zu verbinden. Zudem erhält man die Boni nicht mehr im Vorbeifliegen, sondern muss sie genau treffen.


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Fazit

Das Spielprinzip ist simpel: Würfeln, ankreuzen, Zielfelder sichern. Natürlich benötigt man ein wenig den Blick für direkte Wege, die man einschlagen will. In den ersten Level ist das noch nicht so wichtig, spätestens bei Level 4 und dem Doppelknick kann man dadurch Zeit einsparen. Das Knicken des Spielzettels ist im ersten Moment überraschend, doch man gewöhnt sich schnell daran. Dann ist Kannste Knicken ein Wettlauf. Wer hat die Kreuze zuerst gesetzt, die Ziele erreicht und verbunden? Level 1 ist schnell abgehandelt und bestenfalls fürs Aufwärmen gedacht, Level 2 und 3 besitzen nette Kniffe mit dem Rutschen, dem Beamen und dem Abbiegen. Ein wenig komplexer ist Level 4 mit dem Doppelknick. Kannste Knicken spielt sich flüssig, in den ersten Partien überraschend, doch es verliert schnell an Spannung. Das hat verschiedene Gründe: Wer den Blick für die kürzesten Laufstrecken hat, bewegt sich auf ähnlichem Niveau. Es gab doch sehr viele Unentschieden in unseren Runden, da häufig zwei Spieler im selben Spielzug abgeschlossen haben. Durch die Boni (alle Würfel verwenden, Zahlen erhöhen) gleicht sich eine Partie schnell aus. Wer verzichtet schon freiwillig auf die grossen Quadrate, wenn man derart lukrative Boni gewinnt? Die etwas längere Zeit bis zum Knick holt man mit einem guten Bonus locker wieder auf. Kurz: Kannste Knicken ist kein schlechtes Spiel, doch es verliert nach einigen Partien seinen Reiz. Da bestehen die anderen Spiele der Reihe Klein & Fein deutlich länger.

Alles über Kannste Knicken

Kannste Knicken | Autoren: Klaus-Jürgen Wrede, Ralph Querfurth | Illustration: Leon Schiffer| Verlag: Schmidt

Spielerzahl: Würfelspiel für 1 bis 4 Personen
Spieldauer: 20 Minuten
Altersangabe: ab 8 Jahren
Benötigt: Kreuze und Knicke
Wiederspielreiz: ok

Geeignet für 2 Spieler: sehr gut
Beste Spielerzahl: 2 bis 4 Spieler
Richtet sich an: Familien

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